Kalkulation: Serviceleistungen von Aufzugsunternehmen
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Kalkulation: Serviceleistungen von Aufzugsunternehmen (6 gemischt genutzte Aufzugsanlagen)
Die Kalkulation bezieht sich auf typische Wartungs- und Serviceverträge für Aufzüge in Deutschland, wobei die konkreten Kosten von Faktoren wie Art, Nutzungsintensität, Baujahr und Technik (Seil-, Hydraulikaufzug etc.) der Anlagen abhängen. Alle Preisangaben sind Richtwerte (netto, ohne MwSt.) und dienen der Orientierung. Standardwartung (Basisvertrag + Notdienst): ~15.000 €/Jahr (Größere Instandsetzungen kommen zusätzlich). Vollwartung (mittlerer Umfang): ~18.000–20.000 €/Jahr (deckt mehr Kostenrisiken ab, höhere Planungssicherheit). Rundum-Sorglos-Paket (All-in-Vertrag): >20.000 €/Jahr (Evtl. inkl. Großkomponenten, jedoch teurer Pauschalpreis). Zusätzlich: Prüfkosten (TÜV/ZÜS) von ca. 300–550 €/Anlage/Jahr, also bei 6 Anlagen ~1.800–3.300 € pro Jahr.
Wesentliche Punkte zur Kostenoptimierung und -kontrolle sind Bedarfsanalyse, Zustand & Alter, Angebotsvergleich, sowie Qualität und Service. Unter Berücksichtigung der DIN EN 13015 und der Vorgaben der BetrSichV ist ein sorgfältig gewählter Wartungsvertrag entscheidend, um Sicherheit, Funktionsfähigkeit und Wirtschaftlichkeit der Aufzugsanlagen zu gewährleisten.
Leistungsbestandteile, Wartungsintervalle und Anlagengröße systematisch erfassen
Rahmenbedingungen: 6 gemischt genutzte Aufzugsanlagen
Gemischt genutztes Gebäudeportfolio, in dem sich folgende Aufzugsanlagen befinden:
3 Personenaufzüge in einem Büro-/Wohngebäude
Förderhöhe: 5–7 Haltestellen
Tragfähigkeit: 630–1000 kg (8–13 Personen)
Nutzungsintensität: mittel (werktags häufiger Betrieb)
2 Personenaufzüge in einem reinen Wohngebäude
Förderhöhe: ~5 Haltestellen
Tragfähigkeit: 450–630 kg (6–8 Personen)
Nutzungsintensität: eher gering bis mittel (v. a. morgens und nach Feierabend)
1 Lastenaufzug (Güteraufzug) in einem kleinen Gewerbekomplex
Tragfähigkeit: 1000–2000 kg, mit ggf. Personenmitfahrt
Häufig für Warentransport genutzt (mittel-hohe Nutzungsintensität)
Die DIN EN 13015 sieht eine abgestimmte Instandhaltungsstrategie vor, die Folgendes regelt:
Art und Umfang der Inspektionen (tägliche Sichtkontrollen durch Betreiber / regelmäßige Wartung durch Fachfirma)
Wartungsintervalle (i. d. R. monatlich bis vierteljährlich je nach Herstellerangaben und Nutzungsgrad)
Notruf- und Störungsdienst (24/7-Bereitschaft)
Dokumentation aller Wartungs-, Reparatur- und Prüfvorgänge
Typische Serviceleistungen
Ein Wartungs- und Servicevertrag für Aufzüge enthält in der Regel folgende Leistungen:
Regelmäßige Wartung/Inspektion
Durchführen von Funktionskontrollen an Antrieb, Türen, Bremsen, Sicherheitsbauteilen.
Abschmieren, Reinigen, Nachjustieren.
Prüfung von Notrufsystem, Kabinenbeleuchtung, Schachttüren, Tragmitteln (Seil/Hydraulik).
Tausch kleiner Verschleißteile (z. B. Dichtungen, Schalter).
Prüfungen nach BetrSichV (TÜV/Prüfstellen)
Hauptprüfung (alle 2 Jahre für Aufzugsanlagen) durch zugelassene Überwachungsstelle (ZÜS).
Zwischenprüfung (jährlich) oder ggf. Gefährdungsbeurteilungen.
In Standardverträgen ist die Prüfung nicht immer enthalten, sondern wird separat beauftragt (Kosten für den TÜV trägt meist der Betreiber).
Entstör- und Notdienst
24/7-Notrufsystem in der Kabine (ggf. mit Leitstelle des Wartungsunternehmens).
Ausrücken bei Personenbefreiung und Störungen.
Bei Komplettservice-Verträgen teils inkl. Anfahrt, bei Basisverträgen Anfahrtskosten plus Monteurstunden zusätzlich.
Reparaturen & Austausch von Großkomponenten
Defekte Türantriebe, Seilwechsel, Hydraulikkomponenten, Steuerungselektronik.
Häufig nicht im Basisvertrag inbegriffen, sondern separat abgerechnet oder mit Teilkostenbeteiligung.
Bei Vollwartungsverträgen („All-in“) sind bestimmte Bauteile/Arbeiten inkludiert (siehe Abschnitt 4.2).
Nutzungsintensität und Anlagengröße
Hohe Fahrtenfrequenz und größere Tragfähigkeit → intensivere Wartung, mehr Verschleiß.
Lastenaufzüge verursachen oft höhere Wartungskosten als reine Personenaufzüge.
Anlagenalter und Technik
Ältere Aufzüge mit veralteter Steuerung → höherer Wartungsaufwand, teurere Ersatzteile (ggf. schwerer beschaffbar).
Moderne Anlagen mit elektronischen Diagnose-Tools können Wartung erleichtern.
Vertragsart
Basis-/Inspektionsvertrag: Günstiger, aber Reparaturen und Störungen werden zusätzlich abgerechnet.
Vollwartung: Höhere Pauschale, dafür weniger unkalkulierbare Zusatzkosten.
Not- und Störungsdienst (24/7) oft als separates Modul oder Aufpreis.
Basis- oder Standardwartung (Inspektionsverträge)
Grundpreis pro Anlage: ~80–150 €/Monat und Aufzug
Enthalten: 2–4 Wartungstermine pro Jahr, einfache Verschleißteile, grundlegende Reinigungs- und Schmierarbeiten.
Nicht enthalten: größere Reparaturen, Notdienst-Einsätze (Anfahrt, Monteurstunden extra).
Notdienst-Bereitschaft (optional zubuchbar): ~30–50 €/Monat pro Anlage
Telefonische Erreichbarkeit 24/7, Alarmweiterleitung.
Einsätze selbst werden i. d. R. nach Aufwand berechnet (40–80 €/Stunde + Anfahrt).
Beispielrechnung für 6 Aufzüge (Standardwartung)
Monatlicher Basispreis je 120 € × 6 = 720 €/Monat → 8.640 €/Jahr
Zuzüglich Notdienst-Bereitschaft (30 €/Anlage × 6 = 180 €/Monat) → 2.160 €/Jahr
Jährliche Summe: ~10.800 €/Jahr (ohne Extra-Reparaturen)
Vollwartungsverträge (erweiterter Umfang)
Grundpreis pro Anlage: ~150–300 €/Monat (je nach Alter, Nutzung, Tragfähigkeit)
Enthalten: sämtliche Wartungsarbeiten, Klein- und teils Großteile (z. B. Türschienen, Sensoren), definierte Anteile an Verschleißkomponenten.
Notdienst-Einsätze und Personenbefreiung: oft inklusive oder nur mit geringen Pauschalen (z. B. 50 €/Einsatz).
Einschränkung: Manche teuren Großkomponenten (z. B. Motor, Steuerung) sind nur anteilig versichert.
Rundum-Sorglos-Paket („All-In“): ~250–400 €/Monat pro Anlage
Zusätzlich ggf. Bauteile-Vollversicherung (Seile, Motoren, Türantrieb).
Höhere Monatspauschale → Minimierung von Unwägbarkeiten (Planungssicherheit).
Beispielrechnung für 6 Aufzüge (Vollwartung):
Durchschnittlicher Monatsbetrag: 220 € pro Anlage × 6 = 1.320 €/Monat → 15.840 €/Jahr
Darin enthalten: Wartung, Reparatur kleinerer Teile, Notdienst. Größere Bauteile (Motor) evtl. nur teils abgedeckt.
Mit einem Rundum-Sorglos-Paket à ~300 €/Monat/Anlage: 1.800 €/Monat → 21.600 €/Jahr (inkl. fast aller Komponenten).
Beispielkalkulation für 6 gemischt genutzte Aufzüge
Um die Kosten realistisch einzuschätzen, hier zwei Szenarien – A: Standardwartung und B: Vollwartung (mittelhoch). Die Kosten sind auf Jahresbasis angegeben.
Szenario A: Standardwartung + Notdienst
Wartung (Basisvertrag): 120 €/Monat/Aufzug × 6 Anlagen = 720 €/Monat = 8.640 €/Jahr
Notdienstbereitschaft (24/7): 30 €/Monat/Aufzug × 6 = 180 €/Monat = 2.160 €/Jahr
Reparaturen und Störungsfahrten (angenommen ~2 Einsätze pro Aufzug/Jahr): Anfahrt 50 €, Monteurstunde 65 €, je Einsatz im Schnitt 1,5 Stunden → 50 + (65 × 1,5) = 147,50 €/Einsatz
Pro Aufzug 2 Einsätze = 295 €/Anlage/Jahr → bei 6 Anlagen = 1.770 €/Jahr
Pflichtprüfungen (ZÜS): ~400 €/Anlage/Jahr im Mittel → 6 × 400 € = 2.400 €/Jahr
Summe Jahreskosten:
Wartung: 8.640 €
Notdienst: 2.160 €
Reparaturen (kleiner Aufwand): 1.770 €
Prüfungen: 2.400 €
= 14.970 € pro Jahr (netto)
Hinweis:
Werden in einem Jahr größere Instandsetzungen fällig (z. B. Austausch Türantrieb ~2.000–3.000 € pro Anlage), können die Kosten deutlich steigen. Das obige Szenario basiert auf moderaten Störfällen.
Szenario B: Vollwartung (mittlerer Umfang)
Vollwartungsvertrag (inkl. Notdienst, kleinere Reparaturen): ~220 €/Monat/Aufzug × 6 = 1.320 €/Monat → 15.840 €/Jahr
Daraus abgedeckt: reguläre Wartung, Verschleißteile, Notdienst-Einsätze, Personenbefreiung.
Größere Bauteile (Motor, Hauptseile) teils mit Selbstbeteiligung oder nur anteilig versichert (je nach Vertragsdetails).
Pflichtprüfungen (ZÜS): wie oben ~2.400 €/Jahr
Achtung: Vollwartung ist ein unbestimmter Rechtsbegriff
Summe Jahreskosten: 15.840 € + 2.400 € = 18.240 € (netto)
Vertragliche und organisatorische Aspekte - DIN EN 13015 & BetrSichV
Die Norm verpflichtet Betreiber und Serviceunternehmen zur systematischen Wartungsplanung, Dokumentation und Kompetenznachweisen.
Die Betriebssicherheitsverordnung (BetrSichV) definiert Prüfintervalle, Verantwortlichkeiten, Gefährdungsbeurteilungen.
Vertragslaufzeit
Üblich sind 1–3 Jahre mit automatischer Verlängerung.
Bei Neu- oder Modernisierungsanlagen werden häufig längere Laufzeiten (5 Jahre) angeboten.
Störungsnotdienst
In Deutschland vorgeschriebenes Notrufsystem mit Personenbefreiung, i. d. R. 24/7.
Ggf. separate Verträge für Notrufleitstelle und Einsatzpersonal.