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Kundenanforderungen: Aufzugsmanagement

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Kundenforderungen für betriebliche Aufzugsanlagen

Kundenforderungen für betriebliche Aufzugsanlagen

Betriebliche Aufzugsanlagen müssen vielfältigen Anforderungen gerecht werden. Betreiber, Facility Manager, Fahrgäste und Servicetechniker haben jeweils spezifische Erwartungen an Sicherheit, Funktionalität und Bedienkomfort. Zudem gelten strenge gesetzliche Vorgaben und Normen, die eingehalten werden müssen. Technische Aspekte wie Sicherheit, Zuverlässigkeit und Effizienz bilden die Grundlage für einen störungsfreien und regelkonformen Betrieb. Darauf aufbauend sorgen durchdachte funktionale Merkmale – von Tragfähigkeit über Steuerung bis Barrierefreiheit – dafür, dass der Aufzug die Aufgaben im Gebäude optimal erfüllt. Schließlich sichern nutzerorientierte Verbesserungen die Zufriedenheit aller Beteiligten: Fahrgäste fühlen sich sicher und komfortabel befördert, Betreiber und Facility Manager können den Aufzug wirtschaftlich und gesetzeskonform betreiben, und Servicetechniker finden Bedingungen vor, die eine sichere und effektive Wartung ermöglichen. Jeder Anforderungspunkt leistet einen Wertbeitrag, sei es durch Erhöhung der Betriebssicherheit, Steigerung des Nutzerkomforts, Verbesserung der Wirtschaftlichkeit, Förderung der Nachhaltigkeit oder Gewährleistung der rechtlichen Konformität. Erst im Zusammenspiel dieser Faktoren entfaltet eine Aufzugsanlage ihre volle Leistungsfähigkeit im Betriebsalltag. Die hier aufgeführte Liste kann Betreibern als Leitfaden dienen, um bei Neubauprojekten oder Modernisierungen die richtigen Schwerpunkte zu setzen – damit der Aufzug auch langfristig ein zuverlässiges, sicheres und nutzerfreundliches Element des Gebäudes bleibt.

Technische Anforderungen

Anforderungen

  • Betriebssicherheit und Normenkonformität: An erster Stelle steht die Sicherheit von Personen und Anlagen. Aufzüge müssen dem aktuellen Stand der Technik entsprechen und alle vorgeschriebenen Sicherheitseinrichtungen besitzen (z.B. Notbremssysteme, Fangvorrichtungen, Übergeschwindigkeitsbegrenzer, Türschließerschutz). Betreiber sind verpflichtet, ältere Anlagen innerhalb angemessener Zeit zu modernisieren, wenn diese den aktuellen Normanforderungen nicht mehr genügen – es gibt keinen Bestandsschutz. Durch die Einhaltung der geltenden Normen (etwa EN 81-20/50 für Neuanlagen) wird ein hoher Sicherheitsstandard für Fahrgäste gewährleistet. Dies dient dem Schutz der Nutzer und reduziert Haftungsrisiken des Betreibers, indem rechtliche Vorgaben (z.B. Aufzugsrichtlinie 2014/33/EU, Betriebssicherheitsverordnung) strikt erfüllt werden. Moderne Notrufsysteme (z.B. Fernnotruf nach EN 81-28) und Notbefreiungskonzepte stellen sicher, dass Fahrgäste in Notfällen schnell Hilfe erhalten – diese sind mittlerweile gesetzlich vorgeschrieben und unerlässlich für die Betriebssicherheit.

  • Notfall- und Brandschutzfunktionen: Aufzüge in Büro- und Industriegebäuden müssen über zuverlässige Notfallsysteme verfügen. Dazu zählen Notstromversorgung oder automatische Notabsenkung, damit Fahrgäste bei Stromausfall sicher die Kabine verlassen können. Für den Brandfall sind entsprechende Steuerungen nötig: Bei Brandalarm muss der Aufzug selbsttätig in eine definierte Evakuierungshaltestelle fahren und dort bleiben (Rückzugsfahrt), um eine Nutzung im Brandfall zu verhindern. In höheren Gebäuden oder Sonderbauten ist oft ein Feuerwehraufzug nach EN 81-72 vorgeschrieben, der im Brandfall von Einsatzkräften genutzt werden kann. Dieser verfügt über spezielle technische Ausstattungen (z.B. Feuerwehraufzugsschlüssel, Druckentlüftung, geschützte Vorräume) und fährt im Alarmfall zunächst automatisch zur Feuerwehrzugangsebene. Solche Einrichtungen tragen enorm zur Sicherheit bei und stellen die rechtliche Konformität in Bezug auf den Brandschutz sicher. Sie ermöglichen im Ernstfall eine schnelle Evakuierung bzw. Brandbekämpfung, was Leben retten und Sachwerte schützen kann.

  • Zuverlässigkeit und Verfügbarkeit: Eine hohe Betriebszuverlässigkeit (geringe Störanfälligkeit, lange Laufzeit zwischen Ausfällen) ist für Betreiber wie Nutzer essenziell. Technisch wird dies durch hochwertige Komponenten, Redundanzen und sorgfältige Auslegung erreicht. Beispielsweise sorgen zwei unabhängige Fangbremsen oder mehrfach abgesicherte Tragseile für Ausfallsicherheit – ein Standard, der dem Stand der Technik entspricht. regelmäßige Prüfungen und Wartungen (nach BetrSichV vorgeschrieben) gewährleisten fortlaufend die Funktionstüchtigkeit. Moderne Diagnose- und Fernüberwachungssysteme unterstützen dabei, potenzielle Probleme frühzeitig zu erkennen und ungeplante Ausfälle zu vermeiden. Insgesamt erhöht hohe Zuverlässigkeit die Betriebssicherheit (weniger Fehlfunktionen bedeuten weniger Sicherheitsrisiken) und den Nutzerkomfort (weniger Wartezeiten oder steckengebliebene Fahrgäste). Auch wirtschaftlich zahlt sich Verlässlichkeit aus: Stabile Aufzüge verursachen geringere Instandhaltungskosten und sichern den ungestörten Betriebsablauf im Gebäude. Betreiber legen deshalb großen Wert auf langfristig verfügbare Ersatzteile und Komponenten. Durch Modernisierung auf gängige Technologiestandards lässt sich sicherstellen, dass Ersatzteile langfristig erhältlich bleiben und das Risiko drastisch steigender Reparaturkosten minimiert wird. Die Investition in zuverlässige Technik zahlt sich nachhaltig aus – für den Betreiber und für die Zufriedenheit der Nutzer.

  • Wartungsfreundlichkeit und Servicezugänglichkeit: Ein weiterer technischer Anspruch ist die gute Wart- und Instandhaltbarkeit der Anlage. Die Konstruktion sollte so gestaltet sein, dass Servicetechniker gefahrlos und effizient arbeiten können. Beispielsweise fordern aktuelle Normen ausreichend große Schutzräume im Schachtkopf und in der Schachtgrube, damit Techniker bei Wartung ein sicheres Refugium haben. In bestehenden älteren Anlagen müssen ggf. Nachrüstungen erfolgen – etwa das Anbringen einer Leiter in der Schachtgrube oder einer stabilen Umwehrung auf dem Kabinendach – um sichere Wartungszugänge zu schaffen. Solche Maßnahmen erhöhen die Sicherheit des Servicetechnikers erheblich und sind Teil der Betreiberpflicht, einen gefahrfreien Arbeitsplatz bereitzustellen. Darüber hinaus sollten wichtige Komponenten gut zugänglich platziert sein (Steuerungen, Antrieb, Türmechanik), um Inspektionen und Reparaturen zu erleichtern. Diagnosesysteme und Fernwartungstools (z.B. elektronische Wartungsbücher oder Condition-Monitoring-Sensoren) ermöglichen es, den Aufzugszustand digital zu überwachen und Störungen schnell einzugrenzen. Dies führt zu kürzeren Stillstandszeiten und planbaren Service-Einsätzen, was wirtschaftlich vorteilhaft ist und die Verfügbarkeit der Anlage erhöht. Insgesamt tragen wartungsfreundliche Ausführungen dazu bei, den Lebenszyklus der Aufzugsanlage sicher und effizient zu gestalten – im Interesse von Betreibern (Kostenersparnis, weniger Ausfälle) und Serviceteams (sichere, zügige Arbeit).

  • Energieeffizienz: Moderne Aufzüge müssen mit möglichst geringem Energieverbrauch auskommen, sowohl aus Kostengründen als auch der Nachhaltigkeit halber. Technische Anforderungen sind hier z.B. energieeffiziente Antriebe (getriebelose permanentmagneterregte Synchronmaschinen mit Frequenzumrichtersteuerung), optional mit Energierückspeisung beim Abbremsen der Kabine, sowie LED-Beleuchtung und intelligente Steuerungen. Eine Modernisierung kann den Energieverbrauch einer Aufzugsanlage drastisch senken – Einsparungen bis zu 70 % sind möglich, etwa durch den Tausch von alten Antrieben gegen Regenerativ-Technologie und die Nachrüstung von LED-Licht. LED-Kabinenbeleuchtung verbraucht nicht nur weniger Strom, sondern leuchtet die Kabine auch gleichmäßiger und heller aus, was einen positiven Einfluss auf Komfort und Sicherheit hat. Gleichzeitig lassen sich durch automatische Abschaltung der Kabinenbeleuchtung im Stand-by erhebliche Kostenvorteile erzielen. Schon der Wechsel von herkömmlichen Leuchtstofflampen zu LED mit Abschaltautomatik kann bei einem Durchschnittsaufzug jährlich 500–1000 € Energiekosten einsparen. Auch andere Energiesparmaßnahmen sind gefragt: Zum Beispiel Systeme zur geregelten Schachtentlüftung, die verhindern, dass im Winter Wärme unkontrolliert über den Aufzugsschacht entweicht. Solche kontrollierten Belüftungen sind im Neubau bereits Standard und können den Energieverlust deutlich reduzieren – in einer Beispielrechnung um etwa 4 Tonnen CO₂ bzw. 1000 € pro Jahr. Insgesamt steigern energieeffiziente Aufzüge die Wirtschaftlichkeit im Betrieb (niedrige Stromkosten, evtl. bessere Energiezertifizierung des Gebäudes) und leisten einen wichtigen Beitrag zur Nachhaltigkeit durch geringeren Ressourcenverbrauch.

  • Langlebigkeit und Nachhaltigkeit: Kunden fordern robuste Aufzüge mit langer Lebensdauer, um teure Neuanschaffungen zu vermeiden und Ressourcen zu schonen. Hier spielen hochwertige Materialien und Verschleißteile mit langer Nutzungsdauer (z.B. Stahlseile mit hoher Bruchlast, widerstandsfähige Türmechanismen) eine Rolle. Nachhaltigkeit bedeutet in diesem Kontext auch, vorhandene Substanz bestmöglich zu nutzen: Oft ist es sinnvoll, einen bestehenden Aufzug zu modernisieren statt vollständig zu ersetzen, sofern tragende Teile wie Fahrkorbrahmen und Schacht noch gut erhalten sind. Die Aufarbeitung bewährter Komponenten (z.B. Aufzugskabinen aus dickem Stahlblech) spart Kosten und vermeidet Abfall, was umweltfreundlicher und nachhaltiger ist. Außerdem lässt sich durch gezielte Modernisierung die Lebensdauer der Anlage verlängern – etwa indem man dafür sorgt, dass die Seilspannung an Tragseilen konstant bleibt und Verschleiß reduziert wird. Eine gleichmäßige Seilbelastung (über automatische Spannvorrichtungen oder regelmäßiges Nachstellen bei Wartung) kann den Verschleiß der Tragseile erheblich minimieren und damit die Austauschintervalle verlängern. Solche Maßnahmen steigern die Nachhaltigkeit und sind auch wirtschaftlich sinnvoll, da seltener kostenintensive Großkomponenten erneuert werden müssen. Widerstandsfähige Konstruktionen sind besonders in Industrieumgebungen wichtig: Hier werden oft höhere Lasten und häufigere Fahrten gefordert, sodass z.B. stoßgeschützte Kabinenverkleidungen, strapazierfähige Böden und staubgeschützte Komponenten eingesetzt werden. In vandalismusgefährdeten oder rauen Umgebungen können Aufzüge sogar gemäß Vandalismusnorm EN 81-71 ausgeführt werden, die robustere Kabinenwände, verstärkte Türen und beständige Materialien vorschreibt. Diese technische Ausführung erhöht die Haltbarkeit der Anlage und bewahrt die Funktion auch bei mutwilliger Beschädigung oder harter Beanspruchung, was letztlich Betriebskosten senkt und die Verfügbarkeit erhält. Insgesamt liegen langlebige und nachhaltige Aufzüge im Interesse aller: Betreiber profitieren von geringeren Lebenszykluskosten, Nutzer von einer zuverlässigen Beförderung und die Umwelt von weniger Ressourcenverbrauch und Abfall.

  • Systemintegration und Zukunftssicherheit: Ein zeitgemäßer Aufzug soll sich nahtlos in die Gebäudetechnik integrieren und für zukünftige Anforderungen gewappnet sein. Gefordert wird etwa eine Anbindung an das Gebäudemanagement-System (GLT), um Betriebszustände, Störungen und Nutzungsdaten in Echtzeit überwachen zu können. Für Facility Manager und Betreiber erhöht dies die Transparenz und ermöglicht ein proaktives Eingreifen, was Ausfallzeiten verringert und den effizienten Betrieb unterstützt. Moderne Aufzüge sind außerdem häufig mit digitalen Ferndiagnose-Systemen ausgestattet (teilweise mit KI-Unterstützung), die Verschleißtrends auswerten und Wartungsbedarfe melden, bevor eine Störung auftritt. Dieses Predictive Maintenance verbessert Wirtschaftlichkeit und Betriebssicherheit, indem ungeplante Stillstände vermieden werden. Ein weiterer Aspekt ist die Offenheit der Systeme: Kunden fordern zunehmend herstellerunabhängige, standardisierte Komponenten und Schnittstellen, um nicht in proprietäre Lösungen eingeschlossen zu sein. Durch die Verwendung frei am Markt verfügbarer Bauteile und offener Kommunikationsprotokolle (z.B. CANopen-Lift für die Aufzugsteuerung) bleibt die Anlage flexibler erweiterbar und Ersatzteile sind von verschiedenen Anbietern erhältlich. Das reduziert langfristig Kosten und erhöht die Zukunftssicherheit, weil der Aufzug auch nach vielen Jahren noch instand gehalten oder modernisiert werden kann, ohne komplett ausgetauscht werden zu müssen. Nicht zuletzt wünscht man sich skalierbare Technik: Bei Neubauten wird oft berücksichtigt, dass die Steuerung und der Antrieb Reserven nach oben haben (etwa für höhere Förderhöhen oder zusätzliche Haltestellen), oder dass im Gebäude platzlich die Nachrüstung weiterer Aufzüge möglich ist, falls die Nutzungsintensität steigt. Solche vorausschauenden technischen Konzepte gewährleisten, dass die Aufzugsanlage mit den sich ändernden Bedürfnissen der Gebäudenutzer Schritt halten kann. Ein digital „smarter“ Aufzug, der z.B. per Software-Update neue Funktionen erhalten oder mit Zugangskontrollsystemen kommunizieren kann, bietet ebenfalls Mehrwert. Insgesamt bedeutet Systemintegration auch Komfort und Sicherheit: Beispielsweise lassen sich Aufzüge mit Zutrittskontrollen koppeln, Notrufe direkt in Leitstellen auflaufen oder im Brandfall mit der Gebäudeleittechnik koordinieren. Diese Vernetzung steigert den Nutzen für Betreiber und Nutzer gleichermaßen, indem sie effizienten, sicheren und zukunftsfähigen Aufzugsbetrieb ermöglicht.

Funktionale Anforderungen

  • Tragfähigkeit und Kabinengröße: Ein grundlegendes Kriterium bei Neuanschaffung oder Modernisierung ist die Nennlast des Aufzugs (kg Tragfähigkeit bzw. Personenzahl) sowie die Kabinengröße. Die Anforderungen richten sich nach dem Bedarf des Gebäudes: In Verwaltungsgebäuden sind typischerweise Personenaufzüge mit gängigen Tragfähigkeiten (630 kg für 8 Personen, 1000 kg für 13 Personen etc.) gefragt, wohingegen in Industrieanlagen oft höhere Nutzlasten oder der Transport von Lasten auf Paletten berücksichtigt werden müssen. Die Kabine muss ausreichend bemessen sein, um Stoßzeiten bewältigen zu können und ggf. besondere Transporte zu erlauben (z.B. Geräte, Paletten in Industriebetrieben, große Aktenwagen in Bürogebäuden). Barrierefreie Nutzbarkeit spielt ebenfalls herein: Nach Norm muss eine Aufzugskabine in öffentlichen Gebäuden so groß sein, dass ein Rollstuhlfahrer bequem manövrieren kann (DIN EN 81-70 fordert z.B. mindestens ca. 1100 mm x 1400 mm Innenraum für Rollstuhl mit Begleitperson). Auch die Türbreite sollte mindestens 900 mm betragen, damit Personen mit Mobilitätshilfen bequem einfahren können. Eine großzügig dimensionierte Kabine erhöht den Nutzerkomfort (kein Gedränge) und verbessert die Sicherheit, da Ein- und Ausstieg ohne Hektik erfolgen können. Zudem müssen Anforderungen bestimmter Nutzergruppen bedacht werden – z.B. ein Kranken- oder Lastenaufzug in einer Industrieanlage, der für den mitfahrenden Personenverkehr zugelassen ist (betretbarer Lastenaufzug), hat normativ besondere Vorgaben und oft größere Abmessungen nach EN 81-31. Die richtige Tragfähigkeitsauslegung gewährleistet wirtschaftlich, dass der Aufzug weder über- noch unterdimensioniert ist: Überlastsensoren verhindern zudem die Nutzung über der Nennlast, um Schäden zu vermeiden. Insgesamt stellt die passend ausgewählte Tragfähigkeit sicher, dass der Aufzug den Beförderungsbedarf erfüllt und rechtlichen Vorgaben (z.B. Mindestanforderungen an barrierefreie Aufzüge in öffentlichen Gebäuden) genügt.

  • Förderhöhe, Geschwindigkeit und Fahrleistung: Die Leistungsdaten des Aufzugs – insbesondere Nenngeschwindigkeit (m/s) und maximal zu überwindende Förderhöhe – müssen auf das Gebäude und seine Nutzung abgestimmt sein. In höheren Verwaltungsbauten verlangen Nutzer kurze Fahrzeiten; dementsprechend sind dort oft schnellere Aufzüge (z.B. 1,6–2,5 m/s) im Einsatz. In niedrigeren oder industriellen Gebäuden, wo die Höhe begrenzt ist, reichen geringere Geschwindigkeiten (0,6–1,0 m/s) aus. Entscheidend ist auch die Beförderungsleistung pro Zeiteinheit: Also wie viele Personen oder Güter pro Minute transportiert werden können. Diese hängt von Geschwindigkeit, Kabinengröße und Türöffnungszeiten sowie der Steuerungsart ab. Kunden fordern hier eine Auslegung, die Spitzenverkehr (z.B. Arbeitsbeginn, Schichtwechsel, Pausenzeiten) bewältigt, ohne dass es zu unzumutbar langen Wartezeiten kommt. In der Planungsphase werden daher oft Verkehrssimulationen durchgeführt, um die optimale Anzahl von Aufzügen und deren Geschwindigkeit festzulegen. Sanfte Beschleunigung und Verzögerung gehören ebenfalls zu den Leistungsanforderungen: Die Fahrkurve sollte so gestaltet sein, dass trotz kurzer Fahrzeiten keine ruckartigen Bewegungen auftreten, was den Fahrkomfort erhält. Aus technischer Sicht ist sicherzustellen, dass der Antrieb genügend Leistung und Bremskraft hat, um auch bei Volllast die Nenngeschwindigkeit zu erreichen und sicher zu verzögern. Hierbei sind Sicherheitsreserven einzuhalten (Überlastfälle, Seildehnung etc.), was in den Normen vorgegeben wird. Eine korrekte Auslegung der Fahrleistung ist wirtschaftlich sinnvoll, da ein zu schwacher Aufzug dauernd überlastet wäre (hoher Verschleiß), während ein überstark dimensionierter Antrieb unnötig viel Energie verbraucht. Insgesamt trägt eine bedarfsgerechte Fahrleistung dazu bei, Nutzerkomfort und Effizienz in Einklang zu bringen – die Fahrgäste gelangen zügig an ihr Ziel, und der Betreiber vermeidet sowohl Staus vor den Aufzügen als auch Energieverschwendung.

  • Steuerungssystem und Verkehrsmanagement: Die Aufzugsteuerung – also die Art und Weise, wie Fahrten koordiniert werden – ist eine zentrale funktionale Anforderung. Moderne Mikroprozessor-Steuerungen bieten vielfältige Logiken, um Wartezeiten zu minimieren und die Transportkapazität optimal auszunutzen. In Verwaltungsgebäuden mit mehreren Aufzügen wird oft Gruppensteuerung eingesetzt: Die Aufzüge kommunizieren miteinander, teilen eingehende Rufe effizient zu und vermeiden Leerfahrten. Ein zunehmend nachgefragtes System ist die Destination-Control-Steuerung (Zielwahlsteuerung). Hierbei geben Fahrgäste bereits vor Betreten der Kabine ihr Ziel über ein Terminal an, und das System ordnet sie einem bestimmten Aufzug zu. Dadurch können Personen mit dem gleichen Ziel gebündelt werden, was die Anzahl der Zwischenstopps verringert und die Durchsatzleistung erheblich steigert. Solche Zielwahl-Systeme erhöhen die Transporteffizienz und verkürzen die durchschnittlichen Warte- und Reisezeiten deutlich. Für die Nutzer bedeutet das weniger Gedränge in der Lobby und schnelleres Ankommen, was den Komfort verbessert. Gleichzeitig können durch effizientere Steuerung unter Umständen sogar weniger Aufzüge installiert werden, ohne Kapazität einzubüßen, was Baukosten spart. Neben der normalen Betriebsoptimierung müssen Steuerungen auch Sonderbetriebsarten beherrschen: z.B. Prioritätssteuerung für Lastfahrten (in Industriegebäuden kann man den Aufzug exklusiv für Materialtransport reservieren), Feuerwehrsteuerung (Umschalten in einen Feuerwehrmodus), Nachtbetrieb (z.B. nur noch bestimmte Etagen bedienend) und Notsignalisierung. Sicherheit und rechtliche Konformität werden dabei durch Funktionen wie die „Fahrkorbvorzugssteuerung für Befreier“ erfüllt – im Notfall kann ein Servicetechniker die Steuerung überbrücken, um eingesperrte Personen zu befreien. Insgesamt fordern Betreiber eine intelligente und anpassungsfähige Steuerung, die sowohl den Verkehrsfluss optimiert als auch besondere Betriebsanforderungen (Notfälle, Lastbetrieb, Reinigungsfahrten etc.) zuverlässig abdeckt. Moderne Steuerungen bieten oft Schnittstellen, um ins Gebäudemanagement eingebunden zu werden oder per Fernzugriff diagnostiziert zu werden, was den zuvor erwähnten Aspekt der Integration unterstützt.

  • Barrierefreiheit und Bedienhilfen: Aufzüge müssen für alle Nutzergruppen zugänglich und einfach bedienbar sein – dies ist nicht nur eine Komfortfrage, sondern auch rechtlich in vielen Fällen gefordert (Stichwort Barrierefreiheit gemäß Behindertengleichstellungsgesetz und EN 81-70). Zu den funktionalen Anforderungen gehören hier z.B.: Großzügige Kabinen und Türen, wie oben erwähnt, um Rollstuhlfahrer, Personen mit Kinderwagen oder Lasten leicht aufnehmen zu können; niedrig angebrachte Bedientableaus in Kabine und Etagen, damit auch Rollstuhlnutzer alle Knöpfe erreichen; taktil erkennbare Bedienelemente (taktile Schrift oder Brailleschrift auf den Tastern) für sehbehinderte Personen; optische und akustische Signale zur Orientierung (z.B. Stockwerksanzeigen mit gut lesbaren Displays und Etagenansagen per Lautsprecher). Eine normgerechte Ausführung nach EN 81-70 garantiert, dass der Aufzug für Menschen mit Behinderungen sicher und komfortabel nutzbar ist – etwa indem Handläufe, Spiegel (zum Über-die-Schulter-Schauen für Rollstuhlfahrer) und Notrufeinrichtungen vorhanden sind. Diese Anforderungen steigern den Nutzerkomfort für alle Fahrgäste – z.B. profitieren auch Sehende von klarer Beschilderung und Hörende von Ansagen – und erfüllen die gesetzlichen Vorgaben an die Gleichstellung. In öffentlichen Gebäuden und Arbeitsstätten ist ein barrierefreier Aufzug heute unerlässlich, um allen Menschen den Zugang zu ermöglichen. Betreiber achten daher auf Features wie beleuchtete und kontrastreiche Anzeigen, Sprachansagen in der Landessprache (ggf. mehrsprachig in internationalen Gebäuden) und Notrufsysteme, die auch für Hörgeschädigte geeignet sind (z.B. optische Bestätigung eines abgesetzten Notrufs). Damit wird der Aufzug zu einem inklusiven Verkehrsmittel, das Nutzerfreundlichkeit und Sicherheit vereint.

  • Türsysteme und Einstiegskomfort: Die Aufzugstüren sind ein kritischer funktionaler Bereich, da hier viele Interaktionen und potenzielle Gefahrensituationen auftreten. Kunden fordern automatische Türen mit präziser Nivellierung: Die Kabine soll auf jedem Stockwerk exakt bündig halten, um Stolperstellen zu vermeiden – eine häufige Modernisierungsmaßnahme ist die Nachrüstung einer Frequenzregelung am Antrieb, welche die Haltegenauigkeit verbessert. Ebenso essentiell ist ein wirksamer Einklemmschutz an den Türen. Moderne Lichtvorhänge (infrarote Lichtgitter über die gesamte Türhöhe) erkennen Personen oder Objekte in der Tür und verhindern, dass die Tür schließt, solange der Bereich blockiert ist. Dies ist gegenüber älteren Systemen mit nur einer Lichtschranke oder rein mechanischen Tastern ein großer Sicherheitsgewinn für Fahrgäste und reduziert das Verletzungsrisiko erheblich. Im Industrieeinsatz werden oft robustere Türen gefordert – z.B. kraftvolle Schiebetüren, die auch bei Zugluft sicher schließen, oder verstärkte Türpanels, die einem Anstoß mit Transportgeräten standhalten. Die Öffnungs- und Schließgeschwindigkeit der Türen ist ebenfalls relevant: Sie sollte einerseits zügig genug sein, um Wartezeiten kurz zu halten (insbesondere bei Gebäuden mit vielen Stopps), andererseits sanft und anpassbar, um Unfälle zu vermeiden. Intelligente Türsteuerungen passen das Tempo an – z.B. langsamer bei Erkennung von älteren Personen mit Gehhilfe – was dem Komfort dient. Zusätzlich verlangen viele Betreiber akustische und visuelle Signale beim Türenschließen (Gong, Blinklicht), um die Benutzer zu warnen. Insgesamt tragen ausgereifte Türsysteme zur Sicherheit (Unfallvermeidung), zum Komfort (reibungsloser Ein/Ausstieg) und zur Effizienz (schnellerer Fahrgastwechsel) bei. Da Türen mechanisch stark beansprucht werden, ist ihre Zuverlässigkeit für die Verfügbarkeit des Aufzugs kritisch – regelmäßige Wartung und hochwertige Bauteile (Türantriebe, Aufhängungen) sind daher ebenfalls eine Anforderung, um kostspielige Ausfälle zu minimieren.

  • Besondere Anforderungen in Industrieumgebungen: In Industrie- und Gewerbebauten können zusätzliche funktionale Anforderungen an Aufzüge gestellt werden, die über den typischen Verwaltungsbau hinausgehen. Beispielsweise werden betretbare Lastenaufzüge benötigt, um sowohl Personen als auch schwere Güter oder Paletten zu transportieren. Solche Aufzüge müssen oft stoßfestere Innenausstattungen besitzen (z.B. widerstandsfähige Wandverkleidungen, Kantenschutzecken) und möglicherweise eine höhere Traglast (2000 kg und mehr) aufweisen. Es kann erforderlich sein, dass die Kabine für den Mitfahrbetrieb von Personen zugelassen ist, obwohl primär Lasten befördert werden – dann sind Notsteuerungen (Totmannsteuerung) oder bestimmte Beschränkungen vorgeschrieben, wenn kein Begleiter in der Kabine ist. In Werkshallen ist auch der Schutz vor Schmutz, Feuchtigkeit oder Temperatur ein Thema: Antriebe und Steuerungen müssen ggf. klimatisiert oder gekapselt sein, damit Staub oder extreme Temperaturen nicht zu Störungen führen. Wenn Aufzüge im Außenbereich oder in nicht beheizten Gebäudeteilen liegen, müssen z.B. Hydraulikaufzüge mit Öl-Heizungen oder Kältemittel ausgestattet werden, da die Viskosität des Öls sonst den Fahrkomfort beeinträchtigen würde. In explosionsgefährdeten Bereichen (etwa Chemieanlagen) sind sogar explosionsgeschützte Aufzüge nach ATEX-Richtlinien gefragt. Spezielle Steuerungslogiken können ebenfalls gewünscht sein, z.B. ein Etagenvorraum-Schutz bei schweren Lasten: So wird verhindert, dass große Güter beim Beladen die Lichtschranke blockieren und die Tür doch schließt – hierzu kann eine zusätzliche manuelle Quittierung verlangt werden, bevor der Aufzug fährt. Schließlich verlangen industrielle Nutzer oft schnelle und robuste Notruf- und Fernwartungssysteme, da ein Ausfall des Aufzugs Produktionsprozesse stören könnte. Insgesamt müssen Aufzüge im Industriebereich besonders anwendungsorientiert ausgelegt sein: Robustheit und Zuverlässigkeit stehen hier noch stärker im Vordergrund, um Betriebssicherheit und Wirtschaftlichkeit (minimale Stillstandszeiten) sicherzustellen. Die technische Planung solcher Anlagen erfolgt in enger Abstimmung mit dem Betreiber, um alle betrieblichen Anforderungen zu berücksichtigen.

Anforderungen

Die folgenden Anforderungen resultieren aus den Erwartungen der verschiedenen Nutzergruppen eines Aufzugs. Diese „weichen“ Faktoren sind ebenso wichtig für den Erfolg einer Aufzugslösung, da sie direkten Einfluss auf Zufriedenheit, Komfort und Akzeptanz haben. Im Mittelpunkt stehen hier die Fahrgäste als Endnutzer, aber auch die Perspektiven der Betreiber/Facility Manager und der Servicetechniker als weitere „Nutzer“ des Systems werden berücksichtigt. Jede Gruppe hat spezifische Bedürfnisse, die nachfolgend erläutert werden.

Anforderungen der Fahrgäste (Passagiere)

  • Sicheres Gefühl und Vertrauen: Fahrgäste erwarten zuallererst eine gefahrlose Beförderung und müssen darauf vertrauen können, dass der Aufzug sicher ist. Das bedeutet, der Aufzug sollte keine ruckartigen Bewegungen oder plötzlichen Stopps aufweisen und stets korrekt funktionieren. Schon die Kenntnis, dass ein Aufzug den aktuellen Sicherheitsstandards entspricht und regelmäßig geprüft wird, erhöht das Sicherheitsgefühl der Nutzer. Betreiber sind sich dieser Verantwortung bewusst: Ein Aufzug transportiert täglich Menschen, und mit dieser Nutzung geht die Verpflichtung einher, die Anlage sicher, effizient und zuverlässig zu halten. Dazu gehört auch, dass im Ernstfall Hilfe erreichbar ist – also dass ein Notrufknopf vorhanden ist, der zu einer 24/7 besetzten Stelle verbindet, und dass Notbeleuchtung sowie Frischluftversorgung in der Kabine bei einem eventuellen Steckenbleiben garantiert sind. Aus Fahrgastsicht bedeutet dies Betriebssicherheit und psychologische Sicherheit: Ein gut gewarteter, normgerechter Aufzug mit sichtbarer Prüfplakette und vertrauenswürdiger Markenkennzeichnung nimmt Nutzern die Angst und erhöht die Akzeptanz. Weiterhin trägt eine hohe Zuverlässigkeit (sehr seltene Ausfälle) zum Vertrauen bei – nichts verunsichert regelmäßige Fahrgäste mehr, als wenn der Aufzug häufig außer Betrieb ist oder stecken bleibt. Daher ist die perspektivische Anforderung der Fahrgäste an Betreiber: den Aufzug immer auf dem Stand der Technik zu halten, um Sicherheit und Zuverlässigkeit dauerhaft zu gewährleisten. Dies hat direkten Einfluss auf die rechtliche Sicherheit (weil Unfälle vermieden werden) und auf die Wirtschaftlichkeit (ein sicherer, störungsfreier Aufzug vermeidet auch Folgekosten durch Unfälle oder Imageschäden).

  • Kurze Wartezeiten und zügige Beförderung: Gerade in viel frequentierten Verwaltungsgebäuden legen Fahrgäste großen Wert auf minimalen Zeitverlust durch den Aufzug. Lange Wartezeiten in der Lobby oder Gedränge während der Hauptnutzungszeiten führen zu Unzufriedenheit. Daher ist aus Nutzersicht eine ausreichend hohe Kapazität und Geschwindigkeit der Aufzugsanlage wichtig (siehe funktionale Anforderungen). Moderne Steuerungskonzepte zielen direkt auf diesen Kundenwunsch: z.B. reduzieren Zielwahlsteuerungen die Wartezeiten spürbar und vermeiden überfüllte Kabinen, indem sie die Fahrgäste auf Aufzüge verteilen. Für den einzelnen Passagier bedeutet das ein komfortableres Erlebnis – man kommt schneller ans Ziel und muss seltener gedrängt stehen. Auch einzelne technische Features werden aus Sicht des Fahrgasts positiv wahrgenommen: etwa Etagenvorzugs-Taster (um direkt ohne Zwischenhalt zur Lobby zu gelangen, meist für berechtigte Nutzer) oder Anmeldung von Sperrzeiten (damit etwa Reinigungspersonal den Aufzug für Materialtransport blockieren kann – was indirekt Wartezeit für andere spart, wenn es geplant erfolgt). Wichtig ist zudem die Berechenbarkeit: Eine klare Anzeige, welcher Aufzug als nächster kommt oder wie lange die Wartezeit ungefähr beträgt, hilft Nutzern, sich zu orientieren. Insgesamt tragen effiziente Verkehrsflüsse zu höherem Komfort bei und steigern die Zufriedenheit. In Zahlen lässt sich der Erfolg solcher Maßnahmen oft ablesen, z.B. an einer Reduktion der durchschnittlichen Wartezeit oder an einer höheren Anzahl beförderter Personen pro 5-Minuten-Intervall im Peak. Aus Nutzerperspektive ist aber vor allem spürbar, dass Wartezeiten kurz und die Fahrten zügig sind – ein Qualitätsmerkmal eines guten Aufzugs. Dies hat auch wirtschaftliche Implikationen: Zufriedene Mieter oder Mitarbeiter schätzen ein gut organisiertes Gebäude, was indirekt den Wert einer Immobilie steigert.

  • Hoher Fahrkomfort (ruhige, angenehme Fahrt): Neben der reinen Geschwindigkeit wünschen sich Fahrgäste einen komfortablen Fahrstil des Aufzugs. Ruckfreie Anfahrten und sanftes Abbremsen, geringe Vibrationen und leise Betriebsgeräusche sind hierbei entscheidend. Moderne Aufzüge bieten einen deutlich verbesserten Fahrkomfort: Neue Antriebs- und Führungstechniken sorgen für ruhigen Lauf und präzises Leveln der Kabine ohne Ruck. So schreibt z.B. die ISO-Norm 18738 Messmethoden vor, um die Fahrtqualität in Bezug auf Beschleunigung und Vibration zu quantifizieren – Hersteller optimieren ihre Systeme, um diese Werte zu minimieren. Ein hoher Komfort ist subjektiv für den Nutzer wahrnehmbar: Die Kabine fährt “wie auf Schienen”, ohne Wackeln oder Schwanken, und es gibt kein plötzliches Rucken beim Anhalten. Auch der Geräuschpegel spielt eine Rolle: In einem Bürogebäude schätzen Fahrgäste einen leisen Aufzug, in dem man sich normal unterhalten kann. Durch hochwertige Dämmung, geräuscharme Lüfter und vibrationsentkoppelte Motoren bleibt der Schallpegel moderner Aufzüge meist unter ~50–60 dB(A) (entspricht etwa einem Gesprächepegel). Dies erhöht den Nutzerkomfort erheblich, insbesondere in Gebäuden, wo der Aufzug als Teil des täglichen Arbeitswegs wahrgenommen wird. Komfort und Sicherheit hängen auch zusammen: Eine ruhige Fahrt wirkt vertrauenerweckend und reduziert Stress oder Angstgefühle bei empfindlichen Personen. Im Gegensatz dazu kann ein ruckelnder, lauter Aufzug Unsicherheit auslösen. Deshalb sind Fahrkomfort-Kriterien längst ein Qualitätsmerkmal, das von Kunden eingefordert wird. Verbesserter Fahrkomfort war auch eines der Ziele der neuen Aufzugsnorm EN 81-20: Insgesamt führte sie zu einem höheren Sicherheitsstandard für Fahrgäste und zu einem höheren Fahrkomfort. Für den Betreiber zahlt sich komfortables Fahrverhalten ebenfalls aus, da es auf eine präzise und hochwertig eingestellte Technik hinweist – was oft Hand in Hand mit Langlebigkeit geht.

  • Angenehme Kabinenausstattung und Ambiente: Fahrgäste nehmen den Aufzug als Teil des Gebäudeerlebnisses wahr. Eine ansprechende Gestaltung der Kabine und eine benutzerfreundliche Ausstattung tragen daher viel zum Nutzerorientierten Gesamtbild bei. Helle, freundliche Kabinenbeleuchtung schafft ein angenehmes Raumgefühl und vermittelt Sicherheit. Wie Haushahn (ein Aufzughersteller) hervorhebt, sorgt eine angenehme und helle Beleuchtung nicht nur für eine freundliche Atmosphäre, sondern trägt auch zur Sicherheit bei, da alles gut sichtbar ist. Warmweiße LED-Spots oder indirekte Beleuchtung können beispielsweise eine gemütliche Stimmung erzeugen, was im Aufzug Stress und Engegefühl mindert. Darüber hinaus wünschen sich Nutzer eine saubere, gepflegte Kabine mit ansprechendem Design: z.B. hochwertige Wandmaterialien (Edelstahl, Glas, Laminat) passend zur Gebäudeästhetik, rutschfeste und optisch ansprechende Bodenbeläge, sowie ggf. einen Spiegel, der den Raum optisch vergrößert. Handläufe sollten nicht nur funktional sein, sondern sich auch ins Design einfügen. Bedienpaneele mit übersichtlicher Anordnung der Taster, gut lesbaren Beschriftungen und vielleicht einem ansprechenden Display (das z.B. Datum, Uhrzeit oder Gebäudenachrichten anzeigen kann) verbessern die Benutzerfreundlichkeit. Auch der Einsatz moderner Technologien beeinflusst das Nutzungserlebnis – etwa Touch-Displays oder sogar kontaktlose Rufsysteme (via Smartphone oder Handerkennung), die in jüngster Zeit aus Hygiene- und Komfortgründen Interesse wecken. Nicht zuletzt schätzen Fahrgäste saubere Luft und angenehmes Klima in der Kabine: Eine ausreichende Belüftung (ggf. mit leisen Lüftern oder Klimatisierung in sehr warmen Umgebungen) verhindert stickige Luft bei vielen Personen. Einige Aufzüge sind mit dezenten Duftspendern oder Musik ausgestattet, um das Ambiente weiter zu verbessern, wobei dies Geschmackssache ist und sorgfältig abgestimmt werden muss. Insgesamt gilt: Die Kabine sollte zum Verweilen für die kurze Fahrt einladen, statt Beklemmung auszulösen. Für Betreiber in repräsentativen Gebäuden (Bürokomplexe, Empfangsbereiche) ist das Kabinendesign auch ein Imagefaktor – ein moderner, gepflegter Aufzug vermittelt Professionalität. Wirtschaftlich ist eine robuste und zugleich attraktive Ausstattung dann, wenn sie langlebig und leicht zu reinigen ist, sodass Instandhaltungskosten niedrig bleiben. Beispielsweise werden kratzfeste Beschichtungen und schmutzabweisende Materialien eingesetzt, um den täglichen Beanspruchungen standzuhalten. Eine gute Kabinenausstattung vereint somit Komfort, Sicherheit, Ästhetik und Langlebigkeit, was von modernen Kunden als Gesamtpaket eingefordert wird.

  • Intuitive und informative Benutzerführung: Fahrgäste aller Art – ob Stammnutzer oder Besucher – benötigen eine einfache und intuitive Bedienung des Aufzugs. Dazu zählen gut erkennbare Etagenbeschriftungen (idealerweise sowohl in Textform als auch mit taktilen Symbolen/Braille für Sehbehinderte) sowie eine eindeutige Beschilderung in den Fluren, welcher Aufzug wohin fährt (bei mehreren Aufzügen oder sogenannten Zonenkonzepten). Moderne Aufzüge verfügen innen oft über ein multifunktionales Display, das neben der Fahrtrichtung und Zielstockwerk auch Hinweise anzeigen kann (Überlastwarnung, Sicherheitshinweise oder im Störfall Anweisungen). Aus Nutzersicht wird geschätzt, wenn die Technik Rückmeldung gibt – z.B. Ruftaster mit Leuchtbestätigung, die dem Wartenden signalisieren, dass sein Fahrwunsch registriert ist. In der Kabine helfen Sprachanagen und visuelle Anzeigen dem Fahrgast, sich zurechtzufinden: Etagenansagen („1. Stock“) unterstützen fremde Besucher oder Sehbehinderte, und Leuchtschilder (Pfeile, Etagenziffern) zeigen klar den Fahrverlauf. Wichtig ist auch die Eindeutigkeit der Bedienung: Fehlerhafteingaben oder Verwechslungen sollen vermieden werden. Beispielsweise verhindern Zielwahlsteuerungen, dass Fahrgäste in den falschen Aufzug einsteigen, indem sie klar anzeigen, welcher Aufzug zu nehmen ist. Bei Standardsteuerungen sollte zumindest der Taster des Zielstocks in der Kabine aufleuchten und bei Erreichen erlöschen – so weiß jeder, dass sein Ziel erreicht ist. Mehrsprachigkeit ist in internationalen Gebäuden ein Thema: Die wichtigsten Hinweise (etwa „Türen öffnen/schließen“, „Notruf wird bearbeitet“) sollten in den relevanten Sprachen vorhanden oder mit Piktogrammen verständlich sein. Nutzer fordern auch, dass Notfallinformationen bereitstehen – z.B. ein Aushang, wer im Notfall zu kontaktieren ist, oder ob der Aufzug im Brandfall nicht benutzt werden darf (letzteres wird meist als Piktogramm angezeigt). Nicht zuletzt steigern kleine Komfortdetails die Nutzerfreundlichkeit: Spiegel, Handlauf, Sitzgelegenheit (bei langsamen Lastenaufzügen), oder ein gut erreichbarer Alarmknopf geben dem Fahrgast das Gefühl, dass an sein Wohlergehen gedacht wurde. Insgesamt soll die Bedienung selbsterklärend sein – niemand möchte eine „Gebrauchsanweisung“ lesen müssen, um den Aufzug zu benutzen. Eine klare Benutzerführung erhöht die Sicherheit (weil Fehlbedienungen ausgeschlossen werden) und den Komfort (weil der Fahrgast sich orientiert und informiert fühlt). Im Störungsfall erwarten Nutzer außerdem, angemessen informiert zu werden – z.B. durch eine Durchsage oder Anzeige „Wartung – dieser Aufzug vorübergehend außer Betrieb“, damit sie sich darauf einstellen können. Zusammengefasst wünschen sich Fahrgäste eine reibungslose, transparente Kommunikation mit dem Aufzugssystem, die Ängste nimmt und das Nutzungserlebnis positiv gestaltet.

Anforderungen der Betreiber und Facility Manager

  • Erfüllung der Betreiberpflichten und Rechtssicherheit: Betreiber von Aufzugsanlagen (sei es der Gebäude-Eigentümer oder beauftragte Facility Manager) stehen in der Verantwortung, alle gesetzlichen Vorschriften einzuhalten und den sicheren Betrieb zu gewährleisten. Eine Kernforderung aus ihrer Sicht ist daher, dass der Aufzug allen relevanten Normen und Gesetzen entspricht und eine lückenlose Dokumentation vorliegt. Dazu gehört, dass Neuanlagen das CE-Kennzeichen nach Aufzugsrichtlinie tragen und gemäß EN 81-20/50 abgenommen sind, sowie dass Bestandsanlagen den Anforderungen der Betriebssicherheitsverordnung (BetrSichV) genügen. Konkret muss z.B. ein Notrufsystem mit 24h-Verbindung installiert sein (eine Pflicht, die seit 2018 für alle Personenaufzüge in DE gilt), und es müssen regelmäßige Prüfungen durch zugelassene Überwachungsstellen (TÜV o.ä.) sowie Wiederholungsprüfungen erfolgen. Betreiber fordern daher von Aufzugslieferanten und Wartungsfirmen Unterstützung bei der Einhaltung dieser Pflichten – etwa durch Checklisten für die Gefährdungsbeurteilung (gemäß BetrSichV muss für jede Anlage regelmäßig eine Gefährdungsbeurteilung gemacht werden) oder durch Updates, wenn sich Normen ändern. Rechtliche Konformität ist essenziell, um Haftungsrisiken zu vermeiden: Kommt es zu einem Unfall und der Aufzug entspricht nicht den vorgeschriebenen Sicherheitsstandards oder Prüfintervallen, kann der Betreiber zur Verantwortung gezogen werden. Daher lautet eine Grundforderung: “Safety first” – kein Kompromiss bei sicherheitsrelevanten Upgrades. Betreiber wünschen sich z.B., dass ein Wartungsanbieter proaktiv auf notwendige Modernisierungen hinweist, wenn Normen wie EN 81-80 (Sicherheitsanforderungen für Bestandsaufzüge) Mängel feststellen. Thomas Lipphardt von KONE betonte in diesem Zusammenhang, dass Aufzugbetreiber Anlagen, die nicht den aktuellen Normanforderungen entsprechen, innerhalb eines überschaubaren Zeitraums modernisieren sollten – zur Sicherheit der Nutzer und Techniker, andernfalls drohe im Schadensfall die Stilllegung. Dieses Statement unterstreicht die Erwartung der Betreiber, dass Aufzüge stets normgerecht sind. Zusammengefasst: Betreiber fordern Rechtssicherheit – sie wollen sicher sein, dass sie alle Auflagen erfüllen, um den Aufzug legal und sicher zu betreiben. Dazu zählen auch Nebenaspekte wie die Führung des Betriebstagebuchs, das Ausstellen der Prüfplakette im Fahrkorb und klare Regelungen für Notbefreiungen. Ein Aufzug, der diese Anforderungen nicht erfüllt, stellt kein akzeptables Geschäftsrisiko dar.

  • Wirtschaftlichkeit und geringe Betriebskosten: Aus Sicht des Betreibers ist ein Aufzug vor allem ein Investitionsgut, das sich im laufenden Betrieb wirtschaftlich verhalten muss. Kundenforderung ist daher ein kosteneffizienter Betrieb über den gesamten Lebenszyklus. Das beginnt bei der Anschaffung: Hier werden Lösungen bevorzugt, die im Verhältnis von Leistung zu Kosten optimiert sind – nicht unbedingt der billigste Aufzug, sondern der mit den niedrigsten Gesamtbetriebskosten. Faktoren sind Energieverbrauch (siehe Energieeffizienz), Wartungsverträge, Ausfallrisiken und die erwartete Lebensdauer. Betreiber achten auf Energieeffizienzklassen (wie nach VDI 4707 zertifiziert) und rechnen durch, wie viel z.B. ein getriebeloser Antrieb mit Regeneration an Stromkosten spart gegenüber einer günstigeren aber weniger effizienten Lösung. Über 20-30 Jahre Laufzeit können sich solche Einsparungen stark summieren. Auch Modernisierungen werden wirtschaftlich abgewogen: Oft ist die Modernisierung eines alten Aufzugs deutlich kostengünstiger als ein Komplettaustausch und verlängert die Nutzungsdauer um viele Jahre. Betreiber fordern daher von Herstellern modulare Modernisierungspakete, um gezielt Komponenten zu erneuern, die den größten Effekt auf Wirtschaftlichkeit haben – z.B. einen neuen Antrieb und Steuerung einzubauen, was sowohl den Energieverbrauch senkt als auch Störungen reduziert. Ebenso wird erwartet, dass Instandhaltung planbar und bezahlbar bleibt: Wartungsverträge sollten transparente Leistungen bieten, Ersatzteile bezahlbar sein und keine Monopol-Situation ausgenutzt wird. Wie im Liftjournal empfohlen, achten smarte Betreiber schon bei der Anschaffung auf freie Komponenten – z.B. das CANopen-Lift Protokoll – damit sie später kostengünstig Teile austauschen können, ohne den teuren Originalhersteller zwingend zu benötigen. Das reduziert die langfristigen Ersatzteilkosten und vermeidet, dass nach Auslaufen der Gewährleistung die Kosten explodieren. Niedrige Stillstandzeiten sind ein weiterer wirtschaftlicher Aspekt: Jeder Ausfall, vor allem in einem gewerblich genutzten Gebäude, kann indirekt Geld kosten (Produktionsausfall, Mietermissmut). Daher erwarten Betreiber eine hohe Verfügbarkeit und schnelle Reaktionszeiten beim Service. Entsprechend sind Service-Level-Agreements (SLAs) heute verbreitet – man fordert z.B., dass innerhalb von 2 Stunden ein Techniker vor Ort ist, oder dass 95% der Störungen beim ersten Besuch behoben werden. Um Kosten gering zu halten, wünschen Betreiber auch Fernüberwachung: Ein digitales Monitoring kann nicht nur frühzeitig Fehler melden, sondern oft auch remote zurückgesetzt werden oder gibt dem Techniker vorab Informationen, was defekt ist, sodass die Reparatur schneller geht. Insgesamt geht es Betreibern um die Optimierung der Total Cost of Ownership (TCO). Ein nachhaltiger, energieeffizienter Aufzug mit langer Lebensdauer und planbaren Wartungskosten bringt hier den größten wirtschaftlichen Nutzen. Nicht zu vergessen: Ein betriebssicherer, moderner Aufzug kann auch Marketing-Vorteile haben (z.B. Green Building Zertifikate), was für Betreiber mit Blick auf Vermietung von Flächen interessant ist.

  • Hohe Verfügbarkeit und planbare Instandhaltung: Für Facility Manager steht die Betriebsbereitschaft der Aufzüge im täglichen Fokus. Ein zentrales Anliegen ist daher, ungeplante Ausfälle zu minimieren und Wartungen möglichst ohne Betriebsunterbrechung oder zumindest außerhalb der Stoßzeiten durchzuführen. Kunden fordern hierzu verlässliche Wartungsintervalle und präventive Instandhaltung. Mittels moderner Diagnosetools lassen sich beispielsweise Verschleißtrends erkennen – etwa Schwingungsanalysen an Motor und Kabine, die auf kommende Lagerprobleme hinweisen. TÜV SÜD bietet z.B. ein computergestütztes Prüfsystem (Adiasystem) an, das bei den vorgeschriebenen wiederkehrenden Prüfungen die Bremswege, Verzögerungen sowie den Fahrkomfort exakt misst und dokumentiert. Dadurch können Abnutzungen quantitativ erfasst und gezielt behoben werden, bevor es zum Ausfall kommt. Solche technischen Hilfen unterstützen den Facility Manager dabei, planbare Instandsetzungen durchzuführen. Eine durchgängige Dokumentation aller Prüfungen und Wartungen ist ebenfalls gefordert – digital am besten. Lösungen wie das elektronische Prüfbuch „netDocX“ erlauben die lückenlose Archivierung aller relevanten Daten und Berichte in einer Online-Datenbank. Der Betreiber kann damit jederzeit ortsunabhängig auf die Prüfhistorie zugreifen und gegenüber Behörden oder Versicherungen die Erfüllung seiner Pflichten nachweisen. Diese digitale Transparenz reduziert den Verwaltungsaufwand (Bürokratiekosten) und erhöht die Rechtssicherheit. Weiterhin fordern Facility Manager klare Absprachen mit Servicefirmen: Etwa, dass Ersatzteile vorrätig gehalten werden oder schnell beschafft werden können, um Ausfallzeiten kurz zu halten. Hersteller reagieren darauf mit Liefergarantien für Ersatzteile über einen bestimmten Zeitraum (z.B. 10-15 Jahre ab Inbetriebnahme). KONE betont, dass durch rechtzeitige Modernisierung die langfristige Verfügbarkeit von Ersatzteilen gesichert und das Risiko steigender Reparaturkosten minimiert wird – was genau dem Interesse des Betreibers entspricht, planbar und risikolos den Betrieb aufrechtzuerhalten. Im Idealfall lassen sich planmäßige Wartungen so organisieren, dass sie den Nutzerbetrieb kaum stören (z.B. abends oder mit temporärer Umschaltung auf einen anderen Aufzug). Facility Manager wünschen sich daher flexible Wartungskonzepte vom Serviceanbieter. Zusammengefasst: Aus Betreibersicht sind Zuverlässigkeit und Wartungsmanagement Schlüsselkriterien. Ein Aufzug sollte möglichst „unsichtbar“ funktionieren – sprich: immer verfügbar sein – und die Instandhaltung soll so geregelt sein, dass es keine Überraschungen gibt. Das trägt sowohl zur Betriebssicherheit (weniger Notfälle) als auch zur Wirtschaftlichkeit (weniger Verlustzeiten, optimierte Wartungskosten) bei.

  • Einfache Bedienung und Überwachung für das Facility-Management: Während die meisten Fahrgäste nur den Rufknopf sehen, haben Betreiber und Haustechniker weitergehende Ansprüche an die Bedien- und Kontrollmöglichkeiten der Aufzugsanlage. So wird z.B. gefordert, dass ein Schlüsselschalter oder eine digitale Bedienebene vorhanden ist, über die man einen Aufzug gezielt stillsetzen oder in bestimmte Modi versetzen kann (etwa „Reinigung“, „Feuerwehrfahrt“, „Lastenfahrt exklusiv“). Diese Bedienelemente müssen intuitiv und standardisiert sein, damit im Gebäudeleitzentrum im Notfall schnell reagiert werden kann. Ein weiterer Aspekt ist die Anbindung an die Gebäudeleittechnik (GLT): Betreiber wollen zentral einsehen können, ob alle Aufzüge in Betrieb sind, ob es Störungen gibt oder ob z.B. ein Notruf aktiv ist. Moderne Aufzüge bieten hierfür Schnittstellen (über BACnet, MODBUS o.ä.), die dem Facility-Management Live-Daten liefern. Dadurch kann z.B. bei Ausfall sofort ein Alarm im Leitstand auflaufen, und das Personal kann Nutzer informieren oder Techniker rufen. Die Forderung ist hier eine benutzerfreundliche Monitoring-Software, die im Idealfall auf gängigen Endgeräten läuft (PC, Tablet) und dem Betreiber eine übersichtliche Darstellung aller relevanten Parameter bietet. Oft wünschen große Betreiber ein Dashboard, auf dem z.B. die Fahrtenzahlen, Betriebsstunden, anstehende Wartungen etc. angezeigt werden – dies hilft auch beim Benchmarking mehrerer Aufzüge im Portfolio. Eine weitere Anforderung ist Remote-Zugriff: Befugte Personen (etwa ein Servicetechniker oder Hausmeister) sollten aus der Ferne bestimmte Aktionen durchführen können, z.B. einen festsitzenden Aufzug resetten oder einen Fahrbefehl erteilen, um eine Blockade aufzulösen. Hier spielen natürlich Sicherheitsaspekte hinein (Zugriffsschutz), aber der Nutzen ist klar: schnellere Hilfe und weniger Vor-Ort-Einsätze. Für den Alltag fordern Facility Manager zudem, dass Bedienungsanleitungen, Schaltpläne und Prüfbücher verfügbar und verständlich sind – idealerweise digital, damit jederzeit nachgeschlagen werden kann. Gute Schulungen des Bedienpersonals (z.B. Hausmeister) durch den Hersteller sind ebenfalls eine gängige Forderung, damit die Betreiber einfache Probleme selbst lösen können (etwa das Öffnen von Türen, wenn etwas klemmt, oder die Befreiung eingeschlossener Personen, falls der Servicetechniker noch unterwegs ist). Zusammengefasst: Betreiber möchten Herr der Lage sein – ein Aufzugssystem, das sich leicht überwachen und bei Bedarf steuern lässt, bringt hier Sicherheit (man behält Kontrolle in Notfällen) und Effizienz (schnellere Abläufe, weniger Schaden bei Störungen). Durch die einfache Bedienbarkeit im Management sinkt auch das Risiko menschlicher Fehler, was wiederum der Betriebssicherheit zugutekommt.

  • Zukunftsfähigkeit und Anpassungsfähigkeit der Anlage: Betreiber denken in langen Zeiträumen – ein Aufzug soll 20 Jahre und mehr dienen. Daher verlangen sie von Beginn an Zukunftsfähigkeit in der Konzeption. Das bedeutet zum einen Upgrade-Möglichkeiten: Die Aufzugsanlage sollte so modular aufgebaut sein, dass neue Funktionen (z.B. Zugangskontrollsysteme, digitale Anzeigen oder ein anderes Steuerungsfeature) nachgerüstet werden können, ohne das gesamte System auszutauschen. Die Forderung nach offenen Schnittstellen und Standardkomponenten wurde bereits erwähnt. Weiterhin achten Betreiber darauf, dass der Hersteller bzw. Servicepartner langfristig verfügbar ist oder dass es Alternativen gibt – niemand möchte eine Anlage besitzen, für die es nach einigen Jahren keine Unterstützung mehr gibt. Eine interessante Tendenz ist auch die Berücksichtigung zukünftiger Mobilität: In manchen Bürohochhäusern denkt man darüber nach, wie Aufzüge in intelligente Personentransportsysteme eingebunden werden (Stichwort: Smart Building, das den Lift ruft, wenn man das Drehkreuz passiert). Zukunftsfähigkeit kann auch bedeuten, dass das Aufzugssystem skalierbar ist – z.B. dass die Steuerung schon für mehr Aufzüge ausgelegt ist, falls ein Ausbau geplant wird. In Industriebauten möchte man eventuell später andere Etagen anfahren oder zusätzliche Haltepunkte einrichten; es ist dann wünschenswert, wenn der vorhandene Aufzug dies mit vertretbarem Aufwand mitmachen kann. Betreiber fordern von Herstellern hierzu vorausschauende Beratung: Schon bei der Planung sollten mögliche zukünftige Anforderungen besprochen werden (etwa steigende Gebäudenutzung, andere Nutzungsprofile) und das System darauf ausgelegt werden. Ein Beispiel ist die Berücksichtigung eines zweiten Zugangspunktes in der Kabine (Durchlader), falls in Zukunft ein zweiter Eingang nötig wird – hier könnte man konstruktiv die Möglichkeit offenhalten. Ebenso gewinnt Nachhaltigkeit als Zukunftskriterium an Bedeutung: Viele Betreiber – gerade öffentliche oder große Unternehmen – haben Umweltziele und möchten auch beim Aufzug CO₂ sparen und Materialien recyceln. Ein nachhaltiger Aufzug ist z.B. einer, der modular modernisiert werden kann (wie zuvor erwähnt, Teile wiederverwenden) und dessen Hersteller umweltfreundliche Produktion nachweisen kann. Zwar ist es für den Käufer schwer nachprüfbar, wie nachhaltig ein Aufzug produziert wurde, aber man kann bei der Auswahl auf entsprechende Zertifizierungen oder Angaben achten. So fließen in die Kundenanforderungen auch weiche Faktoren ein wie Herstellerverantwortung (z.B. Rücknahmekonzepte für Altteile, Klimaneutralität). Insgesamt wünschen Betreiber sich eine zukunftsorientierte Lösung, die nicht in wenigen Jahren veraltet ist. Die Anlage soll “mitwachsen” oder anpassbar sein, falls sich die Gebäudeanforderungen ändern (beispielsweise andere Mieter mit höherem Verkehrsaufkommen, oder veränderte gesetzliche Anforderungen). Dies stellt sicher, dass die Investition langfristig gesichert ist und kein vorzeitiger Komplettaustausch droht – was wirtschaftlich und ökologisch von Vorteil ist.

Anforderungen der Servicetechniker

  • Arbeitssicherheit bei Wartung und Reparatur: Für Servicetechniker, die den Aufzug installieren und instandhalten, ist eine sichere Arbeitsumgebung oberste Priorität. Kunden – hier in Form der Arbeitgeber der Techniker und die Betreiber – fordern daher, dass Aufzüge so konstruiert sind, dass alle Wartungsarbeiten gefahrlos durchführbar sind. Aktuelle Normen (EN 81-20) haben dies ausdrücklich verbessert: So müssen im Schachtkopf und in der -grube ausreichend bemessene Schutzräume vorhanden sein, in die sich ein Techniker bei fahrendem Aufzug zurückziehen kann. Außerdem sind Anforderungen an Beleuchtung und Zugänglichkeit der Wartungsräume definiert. Ältere Bestandsanlagen, die diese Kriterien nicht erfüllen, müssen nachgerüstet werden. Typische Beispiele: Leitern in der Schachtgrube um sicher ein- und aussteigen zu können, Absturzsicherungen/Geländer auf dem Fahrkorbdach damit bei Arbeiten in großer Höhe niemand vom Dach stürzt, und Not-Aus-Schalter auf dem Kabinendach und im Maschinenraum, um die Anlage im Gefahrfall sofort spannungsfrei zu schalten. Solche Nachrüstungen werden in Gefährdungsbeurteilungen oft als erforderlich identifiziert und sind unabdingbar, um die Arbeitssicherheit zu gewährleisten. Der Wertbeitrag ist hier klar: Unfallvermeidung (elektrische Schläge, Absturz, Quetschen) – das schützt Leben und Gesundheit der Techniker und ist auch rechtlich vorgeschrieben. Betreiber haben eine Verantwortung gegenüber Fremdfirmen (und eigenen Technikern), einen sicheren Anlagenzustand zu garantieren; kommen sie dem nicht nach, drohen rechtliche Konsequenzen. Daher ist eine wichtige Forderung der Wartungsfirmen, dass Arbeitsschutzvorrichtungen vorhanden sind. Dazu zählen auch triviale Dinge wie ausreichende Beleuchtung im Maschinenraum, Zugangstüren, die sich von innen öffnen lassen, oder Verriegelungen, die den Aufzug außer Betrieb halten, solange jemand im Schacht arbeitet (Wartungsschalter mit Vorhängeschloss). Eine spezielle Anforderung ist im Zuge der Digitalisierung hinzugekommen: IT-Security bei ferngesteuerten Systemen. Servicetechniker müssen z.B. Laptops anschließen können, ohne Gefahr zu laufen, dass das System von außen gehackt wird – hier erwarten sie vom Hersteller sichere, aber praktikable Lösungen (z.B. VPN-Zugang, personalisierte Authentifizierung). Insgesamt steigt durch all diese Maßnahmen die Betriebssicherheit der Anlage, denn ein sicher gewarteter Aufzug ist letztlich auch für Fahrgäste sicherer. Außerdem ermöglicht ein sicherer Arbeitsplatz dem Techniker ein effizienteres Arbeiten (er muss z.B. nicht improvisieren, um an eine schwer zugängliche Stelle zu gelangen). Somit sind Arbeitsschutz-Anforderungen nicht nur Selbstzweck, sondern dienen auch der Qualität und Schnelligkeit der Wartung.

  • Gute Zugänglichkeit der Komponenten: Servicetechniker schätzen Aufzüge, bei denen wichtige Baugruppen leicht erreichbar und wartungsfreundlich angeordnet sind. Das betrifft z.B. die Antriebseinheit, Steuerungsschränke, Türantriebe und Sicherheitseinrichtungen. Eine Kundenforderung in Neubauten ist z.B. ein ausreichend dimensionierter Maschinenraum (oder bei maschinenraumlosen Anlagen ein geeigneter Maschinenraum-Ersatzschachtbereich), wo die Antriebskomponenten nicht beengt verbaut sind. In Bestandsanlagen, die modernisiert werden, wünschen sich Techniker oft Verbesserungen wie zusätzliche Revisionsöffnungen oder Serviceklappen. Ein praktisches Beispiel ist die Forderung nach Tragmittelüberwachung: Früher musste der Techniker manuell in den Schacht schauen, um den Zustand der Seile zu prüfen. Moderne Systeme haben Sensoren, die Seilbrüche oder ungleichmäßige Spannung melden – das erhöht die Sicherheit und erleichtert die Wartung. Auch modulare Komponenten helfen: Wenn z.B. ein Frequenzumrichter oder eine Platine schnell austauschbar (Plug-and-Play) ist, kann der Techniker ein Ersatzteil zügiger einbauen. Serviceteams fordern außerdem, dass Diagnoseanzeigen an der Steuerung existieren – z.B. LEDs oder Displays, die Fehlercodes zeigen. Das verkürzt die Fehlersuche enorm. Im besten Fall kann ein Techniker vor dem Eintreffen schon über eine Fernwartungsschnittstelle auslesen, welcher Fehler anliegt, und passende Ersatzteile mitbringen. Dies korrespondiert mit der Betreiber-Forderung nach Fernüberwachung – beide Seiten profitieren. Darüber hinaus legen Techniker Wert auf Standardisierung: Wenn innerhalb eines Gebäudes oder Portfolios ähnliche Komponenten verbaut sind, muss das Wartungsteam weniger verschiedene Ersatzteile und Werkzeuge bereithalten. Daher fordern sie oft, bei Modernisierungen eine Vereinheitlichung anzustreben (z.B. gleiche Steuerung für alle Aufzüge einer Liegenschaft). Das vereinfacht Schulungen und das Tagesgeschäft. Ein weiterer Gesichtspunkt ist die Software-Wartung: Techniker erwarten vom Hersteller, dass Software-Updates zur Verfügung gestellt werden, die Fehler beheben oder neue gesetzliche Anforderungen (etwa Änderungen in Notrufprotokollen) implementieren. Hier fordern Servicebetriebe klare Verfahren, damit sie Updates einspielen können, ohne den Aufzug lange außer Betrieb zu setzen. Schließlich ist auch der Zugang zum Schacht und den Haltestellen ein Thema: Für Reparaturen muss ggf. der Schacht betreten werden, also braucht es sichere Zugänge (abschließbare Schachttüren, ggf. Gerüste oder Arbeitsbühnen bei höhergelegenen Komponenten). Die Gesamtanforderung lautet: Der Aufzug soll technikerfreundlich sein. Das bedeutet weniger Aufwand pro Wartung (was die Wirtschaftlichkeit der Serviceleistung erhöht), schnellere Reparaturen (was wiederum dem Betreiber nutzt durch geringere Ausfallzeit) und weniger Risiko für Fehlbedienungen oder Beschädigungen während der Wartung. Ein technikerfreundliches Design zeigt sich oft in kleinen Details – von der Anordnung der Schrauben bis zur mitgelieferten Dokumentation – wird aber von professionellen Kunden durchaus eingefordert, da es langfristig die Servicequalität und Betriebskosten beeinflusst.

  • Verfügbarkeit von Informationen und Dokumentation: Ein effizienter Serviceeinsatz hängt auch von der Informationslage ab. Servicetechniker benötigen aktuelle Schaltpläne, Wartungshandbücher, Fehlercode-Listen und gegebenenfalls Zugriff auf die Historie der Anlage (was wurde zuletzt repariert, welche Störungen traten auf). Kunden – sprich Betreiber und Serviceunternehmen – fordern daher, dass beim Aufzug vollständige Dokumentationsunterlagen mitgeliefert und gepflegt werden. Bei Neubau ist es Standard, dass der Betreiber ein Betriebsbuch mit allen relevanten Daten erhält. Wichtig ist aber auch, dass nach Umbauten oder Software-Updates die Dokumentation angepasst wird. In der Praxis wünschen sich Techniker digitale Dokumentationen, die sie auf einem Tablet mitführen können, statt Ordnern in Maschinenräumen. Einige Normen (z.B. EN 81-28 Anhang) verlangen auch, dass der Betreiber gewisse Informationen zur Notbefreiung bereithält – was impliziert, dass diese Infos vom Errichter zur Verfügung gestellt werden müssen. Transparenz über den Anlagenzustand ist eine weitere Anforderung: Servicetechniker möchten idealerweise vor Ort oder aus der Ferne Kennzahlen wie Fahrtenzähler, Lastkollektive, Fehlerstatistiken abrufen können. Das hilft bei der Diagnose und bei der Beratung des Betreibers (z.B. ob eine Modernisierung nötig wird). Von Herstellern wird vermehrt gefordert, dass externe Prüfer und Techniker auf die Diagnose zugreifen können, ohne proprietäre Barrieren – teilweise bieten Hersteller hier Webportale an, auf denen Betreiber und autorisierte Servicepartner die Wartungshistorie einsehen können. All dies dient der Effizienz und Sicherheit der Wartung. Ein informierter Techniker kann schneller und zielgerichteter arbeiten, was die Stillstandszeiten verkürzt und die Instandhaltungskosten senkt. Außerdem verhindert eine klare Dokumentation Fehlmanipulationen – wenn z.B. im Schaltplan jede Sicherheitsschaltung eindeutig gekennzeichnet ist, wird bei einem Umbau nichts falsch angeschlossen. Betreiber fordern deshalb von Anfang an eine umfangreiche technische Doku und erwarten, dass auch nach Jahren diese Unterlagen noch verfügbar sind. Manche schließen vertraglich ab, dass etwa der Quellcode der Steuerungssoftware im Notfall herausgegeben wird, falls der Hersteller den Service einstellt – alles Maßnahmen, um Informationsverfügbarkeit über den gesamten Lebenszyklus zu sichern. Für Servicetechniker bedeutet das auch: weniger Frustration, bessere Planbarkeit und eine höhere Qualität der Arbeit, was letztlich dem Betrieb der Anlage zugutekommt.

  • Ersatzteilversorgung und schnelle Reparaturen: Ein ganz praktischer Aspekt aus Servicetechniker-Sicht (und natürlich auch im Interesse des Betreibers) ist die zügige Verfügbarkeit von Ersatzteilen. Kunden fordern, dass gängige Verschleißteile (Türkontakte, Rollen, Antriebsriemen, Elektronikmodule etc.) schnell lieferbar sind – im besten Fall hält der Wartungsdienst sogar ein Lager vor Ort oder im Servicefahrzeug vor. Daher legen informierte Betreiber Wert auf marktgängige Komponenten (wie oben erwähnt, Standardisierung und freie Komponenten), damit im Bedarfsfall auch Drittanbieter-Teile benutzt werden können. Ein gutes Beispiel: Wenn die Kabinenbeleuchtung mit handelsüblichen LED-Röhren ausgestattet ist, kann der Techniker diese sofort ersetzen, statt auf spezielle Leuchtmittel warten zu müssen. Auch bei größeren Teilen wie Frequenzumrichtern wird gefordert, dass entweder kompatible Ersatzgeräte vorhanden sind oder der Hersteller innerhalb von 24 Stunden liefern kann. Einige Hersteller garantieren bestimmte Lieferzeiten oder halten bei kritischen Kunden (z.B. Krankenhäuser) Backup-Module bereit. Die Modernisierung alter Anlagen wird auch unter diesem Gesichtspunkt betrachtet: KONE weist z.B. darauf hin, dass eine Modernisierung sicherstellt, dass langfristig Ersatzteile verfügbar bleiben und nicht irgendwann die Reparatur unmöglich wird. Aus Technikersicht ist es extrem frustrierend, wenn eine Anlage mit einem seltenen Ersatzteil ausfällt und tagelang stillsteht, weil das Teil beschafft werden muss – der Kunde (Betreiber) macht dann Druck, was die Arbeitssituation erschwert. Daher ist eine wichtige Forderung: Ersatzteillogistik muss mitgedacht werden. Das geht bis zur Vertragsgestaltung: Große Kunden verlangen mitunter, dass der Serviceanbieter kritische Ersatzteile vorsorglich lagert oder dass im Servicevertrag Ausfallzeiten finanziell kompensiert werden, falls sie überschritten werden (Konventionalstrafen). Für die Techniker bedeutet das einen zusätzlichen Anreiz, schnell zu reparieren, und für den Betreiber die Sicherheit, dass im Problemfall alles getan wird, um den Aufzug rasch wieder in Betrieb zu nehmen. Letztlich hängt daran die Betriebssicherheit (Fahrgäste sollen nicht lange eingeschlossen sein oder Treppen steigen müssen) und die Wirtschaftlichkeit (Ausfälle kosten Geld). Moderne Aufzüge mit Selbstdiagnose helfen hier auch: Sie können dem Techniker schon vor dem Eintreffen mitteilen, welches Teil defekt ist (z.B. „Türmotor Fehler“) – so kann er das richtige Ersatzteil mitbringen und in einem einzigen Besuch reparieren, was die Mean Time to Repair (MTTR) deutlich senkt. Zusammengefasst: Die Erwartung ist, dass ein Aufzug schnell reparabel ist – durch modulare Bauweise, gute Ersatzteilverfügbarkeit und diagnosefreundliche Systeme. Das minimiert Ausfallzeiten und hält den Aufwand für Serviceteams und Betreiber gering.