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Aufzugsanlagen: Technische Dokumentation

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Technische Dokumentation von Aufzugsanlagen

Technische Dokumentation von Aufzugsanlagen

Die technische Dokumentation von Aufzugsanlagen ist ein zentraler Bestandteil der Betreiberverantwortung und der Grundlage für den sicheren, rechtskonformen und wirtschaftlichen Betrieb über den gesamten Lebenszyklus hinweg. Als überwachungsbedürftige Anlagen im Sinne der Betriebssicherheitsverordnung (BetrSichV) unterliegen Aufzüge besonderen Anforderungen hinsichtlich ihrer Prüfung, Wartung, Modernisierung und Nachweisführung. Eine strukturierte, aktuelle und vollständige Dokumentation ist Voraussetzung für die Erbringung dieser Nachweise gegenüber Aufsichtsbehörden, Versicherungen, ZÜS-Prüfstellen und internen oder externen Auditoren.

Die technische Dokumentation von Aufzugsanlagen ist keine Nebenpflicht, sondern ein zentrales Element der Betreiberverantwortung. Sie schafft Transparenz, Sicherheit, Nachvollziehbarkeit und Optimierungsmöglichkeiten im technischen Betrieb.

Rechtliche Anforderungen im Facility Management

Rechtliche und normative Grundlagen

  • BetrSichV § 3, § 10, § 15, § 16: Verpflichtung zur Gefährdungsbeurteilung, zur Instandhaltung, zur Prüfung vor Inbetriebnahme und zur wiederkehrenden Prüfung

  • TRBS 1201 / TRBS 3121: Anforderungen an die Nutzungssicherheit und die Dokumentation von Prüfungen und Instandhaltungen

  • DIN EN 81-20 / 81-50: Technische Anforderungen für Bau, Ausrüstung und Sicherheitseinrichtungen von Aufzügen

  • DIN EN 13015: Mindestanforderungen an die Wartungsleistungen und deren Dokumentation

  • VDI 3810 Blatt 6: Betreiberverantwortung für Aufzüge im Facility Management

  • DIN 13460: Strukturierte Gliederung der Instandhaltungsdokumentation

Ziele der technischen Dokumentation

  • Nachweis der Einhaltung gesetzlicher und normativer Vorgaben

  • Sicherstellung der Betriebsbereitschaft, Nutzungssicherheit und Interventionsfähigkeit

  • Grundlage für Wartung, Modernisierung und Umbau

  • Vorbereitung auf ZÜS-Prüfungen und interne Audits

  • Transparenz für Betreiber, Facility Management und Wartungsdienstleister

Struktur der technischen Dokumentation (nach DIN 13460; Auszug) - Anlagengrunddaten

  • Standortdaten, Gebäudezuordnung, interne Anlagen-ID

  • Hersteller, Typenbezeichnung, Baujahr, Seriennummer

  • CE-Kennzeichnung, Konformitätserklärung

Technische Unterlagen

  • Technische Beschreibung, Betriebsanleitung

  • Schaltpläne, Stromlaufpläne, Steuerungsdokumentation

  • Kabinenzeichnungen, Tragmittel, Komponentenlisten

Sicherheits- und Schutzeinrichtungen

  • Beschreibung der Fangvorrichtung, Übergeschwindigkeitsbegrenzer, Türverriegelung

  • Beschreibung des Notrufsystems, Notstromversorgung, Notbeleuchtung

  • Rückführungsfunktionen bei Brandfall

Errichtungs- und Inbetriebnahmedokumente

  • Abnahmeprotokolle der Erstprüfung durch ZÜS gemäß BetrSichV § 15

  • Dokumentation der Gefährdungsbeurteilung

  • Inbetriebnahmefreigabe und Übergabeprotokoll

Betriebs- und Wartungsunterlagen

  • Wartungsvertrag mit Leistungsbeschreibung (nach DIN EN 13015)

  • Wartungspläne, Wartungsprotokolle, Checklisten

  • Reparaturnachweise, Protokolle über durchgeführte Instandsetzungen

  • Historie technischer Veränderungen (Modernisierung, Austausch)

Prüf- und Kontrollnachweise

  • ZÜS-Prüfprotokolle (Erstprüfung, Hauptprüfung, Zwischenprüfung, Anlassprüfung)

  • Fristenübersicht über wiederkehrende Prüfungen

  • Nachweise zur Mängelbeseitigung mit Datum und Bestätigung

Notfallmanagement

  • Notrufanbindung mit Nachweis der Funktionsprüfung

  • Interventionsvereinbarung / Befreiungskonzept

  • Schulungsnachweise befreiender Personen

  • Betriebsanweisungen für Stillstand, Evakuierung, Störung

Ersatzteile und Komponentenverzeichnis

  • Herstellerdaten, Artikelnummern, Bezugsquellen

  • Verschleißteile und Austauschfristen

  • Empfehlungen für Bevorratung oder Lieferzeiten

Digitale Struktur und Integration

  • Einbindung in CAFM, GMS oder Aufzugsmanagementplattform

  • Versionskontrolle, Zugriffsrechte, Protokollierung

  • Schnittstellen zu Wartungsfirmen, ZÜS und Leitstellen (z. B. über API)

  • Automatische Erinnerung an Prüf- und Wartungsfristen

Aufbewahrungsfristen (Auswahl)

Dokumentart

Aufbewahrungsempfehlung

ZÜS-Prüfberichte

mind. 10 Jahre

Wartungsprotokolle

mind. 5 Jahre

Gefährdungsbeurteilung

während gesamter Betriebsdauer

Notfall- und Schulungsnachweise

mind. 3 Jahre

Modernisierungsdokumentation

dauerhaft (während Anlagenbetrieb)