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Aufzugsanlagen: Aufschaltung Sicherheitssysteme und GLT

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Aufzugsmanagement: Aufschaltung von Sicherheitssystemen und Integration in die GLT

Aufzugsmanagement: Aufschaltung von Sicherheitssystemen und Integration in die GLT

Moderne Aufzugsanlagen sind keine autarken Systeme mehr – sie sind Teil einer vernetzten Sicherheits- und Gebäudetechniklandschaft. Die Aufschaltung sicherheitsrelevanter Zustände und Meldungen auf die Gebäudeleittechnik (GLT) oder ein Gefahrenmanagementsystem (GMS) ist heute Stand der Technik – sowohl zur Erhöhung der Betriebssicherheit, zur Verbesserung der Interventionsfähigkeit als auch zur Erfüllung rechtlicher Betreiberpflichten. Ob Notrufauslösung, Türfehlfunktion, Stillstand mit Personenbefreiung oder Brandfallsteuerung – die systematische Weiterleitung von Meldungen aus der Aufzugsanlage an die GLT oder Leitstelle ermöglicht ein schnelles, koordiniertes und dokumentiertes Handeln. Sie ist Bestandteil einer ganzheitlichen digitalen Betreiberverantwortung.

Die Integration von Aufzugsanlagen in sicherheitstechnische Systeme wie GLT oder GMS ist kein Zusatz, sondern ein zentrales Element eines modernen, digitalen und rechtskonformen Aufzugsmanagements. Sie muss technisch geplant, organisatorisch abgestimmt und dokumentiert betrieben werden.

Relevante Meldungen aus Aufzugsanlagen

Sicherheitstechnisch Relevante Zustände im Facility Management

  • Notruf abgesetzt

  • Personen im Aufzug eingeschlossen

  • Aufzug außer Betrieb / gestört

  • Stillstand mit Alarmstatus

  • Türblockade oder Türstörung

  • Rauchmelder im Aufzugsschacht (z. B. für Brandfallsteuerung)

  • Rückführung in Grundstellung bei Brand

  • Kabine in Wartungsmodus

  • Notstrombetrieb aktiv

  • Hauptschalter aus / Spannungsausfall

Meldekontakte und Schnittstellenarten:

  • Potentialfreie Kontakte aus Steuerung (z. B. S0, S1)

  • Relaiskontakte für Störung, Notruf aktiv, Türstatus

  • Digitale Bus-Systeme (z. B. Modbus, CAN, BACnet)

  • IP-basierte Kommunikation mit TCP/IP-Protokollen

  • Spezielle GLT-Anbindung über IO-Module oder OPC-UA-Gateways

Anschluss an Gebäudeleittechnik / GMS:

  • Konfiguration in GLT zur Darstellung von Status / Alarm

  • Zuordnung zu Objektstruktur (z. B. Gebäudeteil, Etage, Aufzugsgruppe)

  • Verknüpfung mit Alarm-Workflows, Benachrichtigungen, Eskalationen

  • Visualisierung im GLT-Dashboard (z. B. Ampelanzeige, Alarmhistorie)

Anforderungen an IT / Netzwerkinfrastruktur:

  • getrennter Datenpfad zwischen GLT und Notruf (Datensicherheit)

  • Absicherung gegen Manipulation (z. B. VLAN, Firewall, Zugriffskontrolle)

  • Zeitserver-Synchronisation zur Protokollgenauigkeit

  • Protokollierung von Datenzugriffen (Audit-Trail)

BetrSichV / TRBS 3121:

  • Pflicht zur Gefährdungsbeurteilung vor Inbetriebnahme

  • Organisation der Personenbefreiung mit kurzer Reaktionszeit

  • Dokumentation der sicherheitstechnischen Kommunikation empfohlen

DIN EN 81-28:

  • Anforderungen an Notrufsysteme und Verbindung zu 24/7-Leitstelle

  • Dokumentierte Funktionsprüfung regelmäßig durchzuführen

VDI 3810 Blatt 6:

  • Empfehlungen zur technischen Betreiberverantwortung für Aufzugsanlagen

  • Integration in GLT zur Informationssicherung und Reaktionsbeschleunigung

  • Verknüpfung mit Prüf-, Wartungs- und Reaktionsprozessen

Brandschutzanforderungen:

  • Aufzüge in Sonderbauten (z. B. Feuerwehrlift) müssen Brandfallsteuerung auf GLT melden

  • Rückführung in Brandfallgrundstellung (z. B. Erdgeschoss) wird über GLT überwacht

  • Kopplung mit BMA über potentialfreie Kontakte oder Bus-Systeme

CAFM-Integration:

  • Verknüpfung von Echtzeitdaten aus GLT mit CAFM-Anlagenstamm

  • Protokollierung von Stillstand, Alarmen, Störungen

  • Steuerung von Wartungs- und Prüfintervallen in Abhängigkeit von Betriebsdaten

Interventionsmanagement:

  • Auslösung von Einsatz durch GLT-Meldung an Sicherheitszentrale

  • Schnittstelle zu Bereitschafts- oder Notfallteams (z. B. Aufzugstechniker, Hausmeister, Dienstleister)

  • Dokumentation der Reaktionszeit zur Absicherung der Betreiberverantwortung

Datenmanagement und Protokollierung:

  • Ereignisprotokolle mit Zeitstempel, Maßnahme und Ergebnis

  • Integration in Aufzugsbuch (digital) oder Betreiberplattform

  • Auditierbarkeit bei Unfall, Beinahe-Ereignis, Behördenschau

Umsetzungsempfehlungen und Best Practices

  • Bereits bei Neubau oder Modernisierung technische Aufschaltung einplanen

  • Verantwortlichkeit zwischen Aufzugshersteller, GLT-Dienstleister und Betreiber klar regeln

  • Notrufsystem und GLT-Meldungen unabhängig prüfen und dokumentieren

  • Betriebsanweisung für Reaktion auf GLT-Meldung (z. B. bei Notruf) erstellen

  • Schulung von Sicherheitsdienst / FM zum GLT-Anzeigefeld und Handlungsanweisung

  • Regelmäßige Prüfung und Testmeldung (z. B. alle 6 Monate) im Wartungsvertrag aufnehmen