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FM-Solutionmaker: Gemeinsam Facility Management neu denken

Standortkonzept für Aufzugsbetrieb entwickeln

Facility Management: Aufzugsmanagement » Geschäftsprozesse » Erstellung eines Betriebskonzepts für einen neuen Standort

Aufzug / Aufzugsmanagement: Erstellung eines Betriebskonzepts für einen neuen Standort

Aufzug / Aufzugsmanagement: Erstellung eines Betriebskonzepts für einen neuen Standort

Betriebsorganisation, Betreiberverantwortung und FM-Integration vor Inbetriebnahme planen und dokumentieren

Die Inbetriebnahme eines neuen Gebäudes oder Standorts mit Aufzugsanlagen erfordert mehr als nur die technische Abnahme durch eine zugelassene Überwachungsstelle (ZÜS): Für den dauerhaften, sicheren und rechtskonformen Betrieb ist ein umfassendes Betriebskonzept zu erstellen. Dieses Konzept bildet die Grundlage für die Einhaltung der Betreiberpflichten gemäß Betriebssicherheitsverordnung (BetrSichV), für die Organisation von Wartung, Prüfung, Notruf und Interventionsmanagement, sowie für die Integration in CAFM-, Sicherheits- und Facility-Systeme. Es sichert nicht nur die Rechtskonformität – sondern auch die wirtschaftliche und betriebliche Steuerbarkeit über den gesamten Lebenszyklus der Anlage.

Ein Betriebskonzept für Aufzugsanlagen ist kein formaler Anhang – es ist die zentrale Steuerungsgrundlage für Sicherheit, Wartung, Notruf und Betreiberverantwortung. Insbesondere bei neuen Standorten ist es entscheidend, dass alle FM-, Sicherheits-, IT- und Betreiberaspekte bereits vor Inbetriebnahme abgestimmt und dokumentiert sind. Nur so gelingt ein rechtskonformer, effizienter und lebenszyklusorientierter Betrieb der Aufzugsanlagen – vom ersten Tag an.

Zielsetzung für die Analyse von Lastprofilen und Spitzennutzungszeiten

Zielsetzung des Betriebskonzepts für Aufzugsanlagen

  • Festlegung aller technischen, organisatorischen und betrieblichen Regelungen

  • Definition der Betreiberverantwortung und internen Zuständigkeiten

  • Gewährleistung der rechtssicheren Inbetriebnahme und des fortlaufenden Betriebs

  • Sicherstellung der Anbindung an Notrufsysteme und Interventionsdienst

  • Integration in Instandhaltungs-, Prüf- und Energiemanagementsysteme

Technische Stammdaten der Aufzugsanlage

  • Standort / Gebäude / Gebäudeteil

  • Hersteller, Typ, Baujahr, Förderhöhe, Traglast, Antriebsart

  • Seriennummer, ZÜS-ID, Anzahl Haltestellen

  • zugeordneter Maschinenraum, Schaltschrank, Rückführungsmechanik

Nutzung und Nutzerprofil

  • geplante Nutzung (Personenaufzug, Lastenaufzug, Feuerwehrlift, Kombianlage)

  • Nutzerkreis (öffentlich, eingeschränkt, Dienstleister, Reinigungspersonal)

  • besondere Anforderungen (z. B. Barrierefreiheit, Hygiene, Materialtransporte)

Organisation und Zuständigkeiten

  • Betreiber gemäß BetrSichV (§ 2 Nr. 3)

  • beauftragte Personen / Ansprechpartner für Wartung, Störung, Interventionsdienst

  • Zuständigkeit für Zugang, Reinigung, Dokumentation, Mängelverfolgung

  • Zuständigkeit für Notrufaufschaltung und Kontrolle

Technische Anforderungen

  • Aufschaltung auf ständig besetzte Stelle gemäß EN 81-28

  • optische und akustische Quittierung im Fahrkorb

  • Rückruf- und Sprechverbindung (freisprechfähig)

  • Notstromversorgung für min. 1 Stunde (batteriegestützt)

Interventionsorganisation

  • Vertragspartner für Notrufbearbeitung und Personenbefreiung

  • Zeitvorgabe: Reaktionszeit ≤ 30 Minuten (TRBS 2181)

  • Zugangssicherung (z. B. Schlüsseltresore, Zugangskarten, Alarme)

  • Schulung und Unterweisung der befreienden Personen

  • Protokollierung der Intervention im Aufzugsbuch oder digital

Prüfungen nach BetrSichV

  • Erstprüfung (ZÜS) vor Inbetriebnahme

  • Wiederkehrende Prüfungen (alle 2 Jahre, Zwischenprüfung jährlich)

  • Anlassbezogene Prüfung bei Änderung oder Umbau

  • Prüfverträge, Terminüberwachung, Dokumentation

Wartung nach DIN EN 13015

  • Abschluss eines Instandhaltungsvertrags mit qualifiziertem Dienstleister

  • Definition von Wartungsintervallen, Leistungsumfang, Eskalationswegen

  • Integration der Wartung in CAFM / Betreiberverantwortungssystem

  • Dokumentation aller Maßnahmen im digitalen Aufzugsbuch

Integration in CAFM und Facility-Prozesse

  • technische Anlagenstammdaten im CAFM erfassen

  • Anbindung an Wartungs- und Prüfterminüberwachung

  • Verknüpfung mit GLT für Meldungen, Energieverbrauch, Störungen

  • Anbindung an digitales Störungsmanagement (z. B. Ticketsystem, Dashboard)

  • Raum- und Flächenzuordnung, Reinigungsplanung, Schlüsselverwaltung

Sicherheit, Brandschutz und Notfallkonzepte

  • Verknüpfung mit Brandfallsteuerung / Rückführung / Notabschaltung

  • Prüfung der Eignung als Evakuierungsmittel (nur mit Sonderzulassung)

  • Integration in Notfallplan (z. B. Evakuierung, Energieausfall)

  • Regelungen zur Nutzung bei Reinigungs- oder Transportvorgängen

Dokumentation und Nachweisführung

  • Betriebsanleitung und Herstellerdokumentation

  • Konformitätserklärung und CE-Nachweis

  • ZÜS-Prüfberichte, Prüfprotokolle, Wartungsnachweise

  • Gefährdungsbeurteilung nach BetrSichV § 3

  • Notrufvertrag, Schulungsnachweise, Interventionsberichte

  • Ablage im Aufzugsbuch (physisch oder digital)

Erfolgsfaktoren

Erfolgsfaktor

Bedeutung

Frühzeitige Erstellung

Betriebskonzept bereits vor Inbetriebnahme abstimmen

Interdisziplinäre Beteiligung

FM, Betreiber, IT, Wartung, Sicherheit gemeinsam einbinden

Integration in Systeme

CAFM, GLT, Notruf- und Prüfmanagement vernetzen

Schulung und Kommunikation

Verantwortlichkeiten im Betrieb bekannt machen

Revisionssichere Dokumentation

Prüf- und Wartungshistorie jederzeit nachvollziehbar