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Aufzugsanlagen: Wartungen

Facility Management: Aufzugsmanagement » Betrieb » Wartungen

Technisch fundierte, rechtskonforme und dokumentierte Durchführung

Technisch fundierte, rechtskonforme und dokumentierte Durchführung

Die Wartung von Aufzugsanlagen ist gesetzlich vorgeschrieben und ein zentraler Bestandteil der technischen Betreiberverantwortung. Sie dient der Erhaltung der Betriebsbereitschaft, dem Verschleißschutz und der Sicherstellung der Nutzungssicherheit. Wartungen sind mehr als Routine – sie sind eine strukturierte Kombination aus Reinigung, Schmierung, Kontrolle und Justage, die auf dokumentierten Wartungsplänen und technischen Spezifikationen basieren. Grundlage ist die DIN EN 13015, welche die Anforderungen an Umfang, Frequenz, Qualifikation und Dokumentation der Wartung definiert.

Nur regelmäßig, qualifiziert und dokumentiert durchgeführte Wartungen erfüllen die gesetzlichen Anforderungen und sichern einen wirtschaftlichen, sicheren und verlässlichen Aufzugsbetrieb.

Rechtlicher Rahmen im Facility Management

Betriebssicherheitsverordnung (BetrSichV)

  • § 10 Abs. 2: Pflicht zur Instandhaltung durch den Arbeitgeber / Betreiber

  • Wartung ist Bestandteil der Instandhaltung

  • Nachweisführung ist verpflichtend (§ 3 Dokumentationspflicht)

DIN EN 13015 – Instandhaltung von Aufzügen

  • Europaweit gültiger Standard für Umfang, Qualität und Nachweise

  • Grundlage für Wartungsverträge, Checklisten und Leistungsnachweise

TRBS 3121 und TRBS 1201 Teil 2

  • Nutzungssichere Bereitstellung, Anforderungen an Wartungsfrequenz

  • Empfehlung zur Dokumentation in einem Aufzugsbuch

VDI 3810 Blatt 6

  • Empfehlungen zur organisatorischen und technischen Betreiberverantwortung

  • Einbindung der Wartung in das FM-gestützte Instandhaltungsmanagement

Typische Wartungsmaßnahmen (Auswahl):

Wartungsteil

Maßnahmenbeispiele

Kabine

Reinigung, Kontrolle von Anzeige, Bedienelementen

Türen

Prüfung von Dämpfung, Schließmechanik, Lichtschranke

Antrieb

Schmierung, Prüfung Riemen/Seile, Motorlauf

Steuerung

Test Fahrkomfort, Zielwahl, Anzeige, Resetfunktion

Notrufsystem

Funktionstest Rufauslösung, Gegensprechanlage

Fangvorrichtung

Sichtkontrolle, Auslösemechanik

Seilführung und Rollen

Verschleißkontrolle, Spannung

Maschinenraum / Schacht

Reinigung, Sichtkontrolle, Zugangssicherheit

Notstrom / Sicherheitsstrom

Funktion, Verfügbarkeit, Sichtprüfung Batteriestatus

Wartungsintervalle:

  • Üblich: 4–6 Wochen (abhängig von Nutzung, Herstellerangaben, Gefährdungsbeurteilung)

  • Hochfrequentierte Anlagen (z. B. Krankenhaus, Bahnhof): 2–4 Wochen

  • Wartungsplan individuell auf Anlage und Nutzung abstimmen

Verantwortlichkeiten:

  • Wartung durch qualifiziertes Fachpersonal mit Anlagenzulassung

  • Auftraggeber/Betreiber stellt Zugang und aktuelle Dokumentation bereit

  • Betreiber bleibt verantwortlich – auch bei Fremdvergabe

Vertragliche Regelung:

  • Wartungsleistung muss vertraglich dokumentiert sein (z. B. gemäß DIN EN 13015)

  • Leistungsumfang, Fristen, Dokumentationspflichten, Reaktionszeiten bei Mängeln festlegen

Pflichtinhalte eines Wartungsprotokolls:

  • Datum, Uhrzeit, Anlage, durchführendes Personal

  • durchgeführte Maßnahmen mit Checkliste

  • festgestellte Mängel mit Risikobewertung

  • ggf. Fotos, Handlungsempfehlungen, Rückmeldung an Betreiber

  • Unterschrift des Wartungspersonals und des Betreibers (bei Vor-Ort-Abnahme)

Aufbewahrung:

  • mind. 5 Jahre

  • idealerweise im digitalen Aufzugsbuch oder CAFM-System

  • Verknüpfung mit Prüfberichten und Mängelprotokollen

Integration in CAFM:

  • automatische Fristenerinnerung

  • KPI-Auswertung (z. B. Wartungsquote, Wiederholungsmängel)

  • Verknüpfung mit Störungsdaten, Betreiberverantwortung und Reporting

Kennzahlen für die Bewertung der Wartungsleistung:

  • Verfügbarkeitsquote der Anlage

  • Anzahl wiederkehrender Mängel trotz Wartung

  • Dauer zwischen Wartung und Störung

  • Rückmeldung durch Nutzer (z. B. zu Komfort, Auffälligkeiten)

  • Erfüllungsquote der Wartungsintervalle (Soll/Ist-Vergleich)

Auditfragen für Wartungsdienstleister:

  • Ist die Wartung vollständig dokumentiert?

  • Werden Maßnahmen verständlich und risikoorientiert beschrieben?

  • Wird die Wartung aktiv in das FM-System rückgespiegelt?

Risiken bei unterlassener oder mangelhafter Wartung

  • Verlust der CE-Konformität / Sicherheitszertifizierung

  • Anstieg der Störanfälligkeit und Reparaturkosten

  • Haftung des Betreibers bei Unfällen (§ 823 BGB)

  • Beanstandung durch ZÜS oder Behörden

  • Verlust des Versicherungsschutzes bei Schadenereignissen